Riesen-Penis sorgt in italienischer Stadt für Ärger

Eine umstrittene Installation des italienischen Künstlers Gaetano Pesce erregt die Gemüter. Grund: Sie erinnert an ein gigantisches männliches Glied.

Diese Penis-Skulptur in Neapel sorgt für Spott. - Screenshot X/@poicipensoalnik

Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Grossstadt Neapel diskutiert über ein Kunstwerk mitten in der Altstadt.
  • Wegen der Ähnlichkeit an einen Riesen-Penis wird sogar eine Porno-Hommage vermutet.
  • Ein rechter Politiker fordert eine Entschuldigung.

Na, an was erinnert dieses Kunstwerk? Genau – an einen Riesen-Penis!

In der italienischen Grossstadt Neapel sorgt ein Kunstwerk für mächtig Getuschel. Eigentlich soll es an Pulcinella erinnern. Das ist eine Figur mit schiefer Nase aus der neapolitanischen Theater-Kultur. Doch die Napoletani kommen beim Anblick auf andere Gedanken – und protestieren!

Nach der Enthüllung in der historischen Altstadt Neapels am Mittwoch entbrennt auf X ein regelrechter Shitstorm, wie der «Telegraph» berichtet. Als «Abscheulichkeit» bezeichnet eine Bürgerin den Riesen-Penis. Auch von «peinlich» und «Schande» ist die Rede.

Italiener spotten über vermeintliche Porno-Hommage

Andere nehmen das Kunstwerk mit Humor. Sie sehen darin eine versteckte Hommage an einen Pornostar!

So spottet ein User: «Ich wusste nicht, dass Rocco Siffredi in Neapel geboren wurde. Aber es ist immer schön, wenn eine Gemeinschaft ihrer würdigsten Kinder gedenkt.»

Siffredi ist der berühmteste männliche Pornodarsteller im katholischen Italien.

Und auch die Politik macht bei der Penis-Pöbelei mit. Marco Nonno, Politiker in der rechten italienischen Regierungspartei «Fratelli Italia», fordert den Bürgermeister Neapels auf, sich zu entschuldigen.

Er könne es «nicht glauben», dass die Stadt die Aufstellung auf «einem der berühmtesten Plätze der Welt» genehmigt habe.

Kunstwerk heisst «grosses Ding»

Doch der linke Bürgermeister Gaetano Manfredi will davon nichts wissen – und kontert: «Ich bin der Meinung, dass zeitgenössische Kunst und zeitgenössische Installationen eine Diskussion anregen sollten.» Die Tatsache, dass über das Kunstwerk diskutiert wird, zeige, dass das Ziel erreicht wurde, so Manfredi.

Umfrage

Dürfen Kunstwerke in der Öffentlichkeit an männliche Geschlechtsteile erinnern?

Ja, Kunst ist schliesslich da, um die Fantasie anzuregen.
63%
Nein, das trägt zur Verrohung der Gesellschaft bei.
37%

Das Kunstwerk basiert auf dem Entwurf des italienischen Bildhauers Gaetano Pesce (†84). Das Kunstwerk heisst «Tu si 'na cosa grande». Auf Deutsch heisst das so viel wie: «Du bist ein grosses Ding.»

Wenn das keine klare Anspielung ist ...