Penis-Video: SP-Politiker wegen sexueller Belästigung verurteilt
Ein Zürcher SP-Politiker verschickte ein Penis-Video, obwohl sein Opfer das abgelehnt hatte. Nun wurde er verurteilt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zürcher SP-Politiker wurde wegen sexueller Belästigung verurteilt.
- Er hatte ein Penis-Video verschickt, obwohl sein Opfer Nein gesagt hatte.
- Brisant: Im Netz schiesst der junge Mann gegen Sexisten und Frauenhasser.
Ein junger Mann, der sich für die SP des Kantons Zürich engagiert hat, wurde im Januar wegen sexueller Belästigung verurteilt.
Im Oktober 2024 hatte der Mann mit einer jungen Frau via Textnachricht korrespondiert.
Er schrieb, er wolle ihr gerne etwas schicken. Sie antwortete, dass er das tun könne, solange es sich nicht um etwas Intimes handle, so die Staatsanwaltschaft.
Das kümmerte den jungen Mann jedoch nicht. Trotz Aufforderung der Frau, keinen intimen Inhalt zu senden, verschickte er ein Video eines nackten Penisses.
Die Frau zeigte ihn daraufhin an, berichtet die «Aargauer Zeitung».
Strafbefehl nicht angefochten – vorbestraft
Der junge Mann wurde von der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau zu einer Busse von 400 Franken verdonnert. Mit den Gebühren und Polizeikosten erhöht sich der Betrag auf zirka 900 Franken.
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Da er diesen Strafbefehl nicht angefochten hat, gilt der junge Mann nun als vorbestraft.
Laut «Netzcourage» kommt in der Schweiz die Hälfte der Frauen mit dem Phänomen «Dickpic» – also Penis-Bild – in Berührung.
Anzahl ungewollt verschickter Penis-Bilder rückläufig
Jedoch sei die Zahl der ungewollt erhaltenen Penis-Bilder rückläufig, so die Staatsanwaltschaft Aargau. Dies wohl auch, weil das Thema «Dickpics» öffentlich behandelt wurde.
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Frauen hätten zudem keine Scheu davor, solche Bilder zur Anzeige zu bringen. Dies sei ein Vorgehen, dass die Staatsanwaltschaft unterstütze.
Zwar ist es nicht verboten, im gegenseitigen Einverständnis zwischen zwei erwachsenen Personen intime Fotos zu verschicken. Sobald mindestens eine Person sich aber noch im Schutzalter befindet oder kein Konsens besteht, ist die Handlung strafbar.
Mann prangert im Netz Sexismus und Frauenhasser an
Was den Fall brisant macht: In den sozialen Medien kommuniziert der Mann offensiv, schiesst gegen Frauenhasser und prangert Sexismus an.
Zudem hat der junge Mann, der laut «Aargauer Zeitung» erst am Anfang seiner Polit-Karriere steht, bereits für Ämter kandidiert. Gewählt wurde er jedoch nie.
Noch mehr Brisanz wird dem Fall verliehen, weil der junge Mann offenbar verhindern wollte, dass seine Verurteilung öffentlich wird.
Hatte er anfangs noch mit der «Aargauer Zeitung» kooperieren und ein Statement abgeben wollen, schickte er später eine Anwaltskanzlei vor. Diese mahnte die Zeitung ab.