«Rock am Ring»: Zurückgelassene Zelte werden recycelt
Viele Besucher von Musikfestivals lassen ihre Zelte einfach zurück. Bei «Rock am Ring» sollen daraus nun Taschen, Rucksäcke und Jacken gefertigt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Festivalbesucher lassen nach ihrem Besuch oft ihre Zelte sich selbst überlassen.
- Zwei Initiativen wollen diese am «Rock am Ring» recyceln und faire Jobs schaffen.
- Das «Rock am Ring» ist bereits nahezu ausgebucht. Es werden 90'000 Besucher erwartet.
Viele Festivalbesucher lassen ihre Zelte nach dem Ende der Veranstaltung zurück. Nun soll aus dem Material, das sonst im Müll landet, Brauchbares entstehen. Die Umwelt und Menschen sollen profitieren.
Die Initiativen «tentation» und «Utopia» wollen mit diesem Upcycling im Rahmen eines neuen Nachhaltigkeitskonzepts des Musikspektakels regionale, faire Jobs schaffen. Das teilten die Veranstalter der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Gewinne sollen in ökologische und soziale Projekte fliessen.
Mietzelte und Reparaturservice am «Rock am Ring»
Bei der coronabedingt ersten Auflage von «Rock am Ring» seit drei Jahren soll es Sammelboxen zur Abgabe von Zelten geben. Die auf den Campingflächen zurückgelassenen Schlafstätten würden aufgesammelt. Für Besucher mit beschädigten Zelten gebe es aber auch einen Reparaturservice, zudem könnten Zelte gemietet werden.
Jeder Musikfan bekommt laut den Veranstaltern Müllsäcke. Bei Recyclingstationen auf einem Teil der Campingflächen soll ökologische Abfalltrennung möglich sein, überwacht von Mitarbeitern im Schichtbetrieb.
Auch abgeholter Müll werde noch maschinell sortiert. Bei den Gastronomieständen soll es Mehrwegbecher und -geschirr mit Pfand geben. Hinzu kämen kostenlose Wasserspender auf dem Gelände.
90'000 Besucher, 70 Bands auf drei Bühnen
«Rock am Ring» am Pfingstwochenende ist nach Angaben der Veranstalter nahezu ausverkauft. Rund 90'000 Besucher könnten es maximal sein. Headliner sind Green Day, Muse und Volbeat. Etwa 70 Bands auf drei Bühnen werden an der legendären Rennstrecke Nürburgring erwartet.
Bereits 1985 aus der Taufe gehoben, gilt das Open-Air-Spektakel als eines der traditionsreichsten Rockfestivals Deutschlands. Inzwischen beschäftigt es laut den Veranstaltern mehr als 10'000 Helfer.