Russen-General soll von Prigoschins Plänen gewusst haben
Der Putschversuch von Jewgeni Prigoschin wirft weiterhin Fragen auf. Nun sagen US-Beamte: Der Wagner-Chef konnte auf die Hilfe von russischen Generälen zählen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Generäle waren laut US-Quellen über den Prigoschin-Putsch informiert.
- Unter anderem Sergej Surowikin soll im Voraus davon gewusst haben.
- Unklar ist, ob er dem Wagner-Chef auch direkt geholfen hat.
Am vergangenen Wochenende kam es in Russland zum Eklat: Die Wagner-Truppe um Jewgeni Prigoschin marschierte in Richtung Moskau. Der Putschversuch blieb zwar ohne Erfolg, dennoch gibt es immer noch viele offene Fragen. Beispielsweise, wie sich die russische Armee verhalten hat.
In diesem Zusammenhang sorgt ein Bericht der «New York Times» für Aufsehen. Unter Berufung auf Quellen aus dem US-Geheimdienst schreibt die Zeitung, dass mehrere Generäle vom geplanten Putsch gewusst haben.
Besonders im Fokus steht der General Sergej Surowikin. Er soll bereits im Voraus über den Staatsstreich Prigoschins informiert worden sein. Unklar ist laut den US-Quellen, ob er dem Wagner-Boss auch aktiv geholfen hat.
Offiziell hat sich Surowikin zwar auf die Seite von Wladimir Putin geschlagen. Er gilt aber als Verbündeter Prigoschins. Von Oktober 2022 bis Januar 2023 kommandierte er die russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg.
Jewgeni Prigoschin in Belarus
Es gebe zudem klare Anzeichen, dass andere Generäle ebenfalls vom Putschversuch gewusst hätten. Wie es heisst, sollen einige Prigoschin auch tatsächlich unterstützt haben.
Denn eines ist laut den US-Geheimdienstlern klar: Hätte der Wagner-Chef nicht geglaubt, dass er Unterstützung erhält, hätte er wohl kaum zum Marsch auf Moskau geblasen.
Jewgeni Prigoschin – auch als Putins Koch bekannt – hatte am Samstag den Machtkampf in Russland eskalieren lassen. Seine Wagner-Kämpfer wurden erst 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt gestoppt.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko soll Prigoschin dazu überredet haben, den Putsch zu stoppen. Der Söldner-Chef hält sich nun in Belarus auf. Die Wagner-Kämpfer sollen in die russische Armee eingegliedert werden.