Russland beginnt grossangelegte Marineübungen nahe Krim-Halbinsel
Von Sewastopol und Noworossijsk aus seien «mehr als 30 Schiffe der Schwarzmeerflotte» ins Meer gestochen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die aktuellen russischen Militärübungen sorgen im Westen für massive Befürchtungen.
- Russland hat vor der ukrainischen Grenze mehr als 100'000 Soldaten zusammengezogen.
Inmitten der Ukraine-Krise hat Russland ein grossangelegtes Marine-Manöver nahe der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim begonnen. Von Sewastopol und Noworossijsk aus seien «mehr als 30 Schiffe der Schwarzmeerflotte» ins Meer gestochen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Zweck der Übung sei, «die Meeresküste der Halbinsel Krim, die Stützpunkte der Streitkräfte der Schwarzmeerflotte» sowie Einrichtungen des «Wirtschaftssektors» vor «möglichen militärischen Bedrohungen zu schützen».
Die aktuellen russischen Militärübungen sorgen im Westen für massive Befürchtungen, die USA warnten zuletzt eindringlich vor einem «jederzeit» möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine. Russland hat vor der ukrainischen Grenze mehr als 100'000 Soldaten zusammengezogen. Hinzu kommen ein zehntägiges belarussisch-russisches Militärmanöver, für das Moskau nach US-Angaben rund 30'000 Soldaten nach Belarus verlegt hat sowie weitere russische Marineübungen unter anderem in der Arktis und im Mittelmeer.
Russland wirft USA «Hysterie» vor
Moskau weist jegliche Angriffspläne zurück. Den USA warf das russische Aussenministerium am Freitag «Hysterie» vor. «Die Amerikaner brauchen einen Krieg. Um jeden Preis», schrieb die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, im Messengerdienst Telegram. Der russische Botschafter in den USA bezeichnete deren Warnungen als «alarmistisch» und bekräftigte, dass sein Land «niemanden angreifen» wolle.
Russland begründet die grossangelegten Militärübungen mit einer angeblichen Bedrohung von aussen. Von der Nato verlangt Kreml-Chef Wladimir Putin weitreichende Sicherheitsgarantien, darunter einen Verzicht auf eine weitere Osterweiterung. Dies lehnt das Militärbündnis mit Verweis auf die Bündnisfreiheit souveräner Staaten ab.