SNCF: Bekennerschreiben zu Bahn-Anschlägen aufgetaucht

Das Bahnnetz der SNCF wurde am Freitag Opfer mehrere Brandanschläge. Nun ist ein Bekennerschreiben mit der Handschrift der extremen Linken aufgetaucht.

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X /@SNCFReseau - Nach den Brandanschlägen auf Frankreichs Bahnnetz sind die SNCF-Bauarbeiter mit Reparaturen beschäftigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den Anschlägen auf das französische Bahnnetz ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
  • Dieses deutet auf ein linksradikales und Olympia-kritisches Motiv hin.
  • Die Ermittler prüfen nun, ob es sich um ein echtes Bekenntnis handelt.

Am Freitagmorgen kam zu einem Brandanschlag auf das französische Schnellzugnetz. Das staatliche Bahnunternehmen SNCF sprach von einem «massiven Angriff». An strategischen Punkten wurden Leitungen mit zahlreichen Glasfaserkabeln in Brand gesetzt. Über 800'000 Reisende waren von den darauffolgenden Zugausfällen betroffen.

Aufgrund der Art des Anschlages vermuteten Ermittler eine Urheberschaft aus dem linksextremem Milieu. Nun ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht, das weiter dafür spricht.

Täter wollten durch Sabotage der SNCF Olympische Spiele stören

An mehrere französische und internationale Medien wurde laut «Le Parisien» ein Bekennerschreiben zu den Anschlägen geschickt. Dieses soll in Manier der Extremen-Linken verfasst sein.

Im Schreiben bekennen sich die vermeintlichen Täter zu den Anschlägen. Ihr Motiv: Sie wollten die Olympischen Spiele stören. «Sie nennen es ein Fest? Wir sehen darin eine Feier des Nationalismus, eine gigantische Inszenierung der Unterwerfung der Bevölkerung durch die Staaten», schreiben sie.

Umfrage

Wer könnte hinter den Brandanschlägen auf das französischen Bahnnetz stecken?

Linke Extremisten.
55%
Russland.
27%
Terrororganisationen.
5%
Jemand anderes.
14%

Das Mail der Bekenner sei über einen Domainnamen gesendet worden, der immer wieder von der linken Protestbewegung benutzt werde. Laut der Zeitung werde das Schreiben von den Ermittlern dementsprechend ernst genommen.

Trotzdem bleibt offen, ob es sich bei den Verfassern des Bekenntnisschreibens tatsächlich um die Verantwortlichen handelt.

Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren

Nach den Sabotageakten hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Schädigung von Staatsinteressen aufgenommen. Weiter bestehe der Verdacht auf Sachbeschädigung mit gefährlichen Mitteln in einer organisierten Bande, so die Ermittler.

Bei einer Verurteilung drohen den Täterinnen oder Tätern bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe. Dazu könnte eine Geldstrafe in Höhe von 225'000 Euro (etwa 216'000 Franken) kommen.