Bach zur Olympia-Zuschauerfrage: «Sicherheit voranstellen»
Ein Ausschluss ausländischer Fans von Olympia in Tokio könnte auch Athletenfamilien treffen. IOC-Chef Thomas Bach äussert Mitgefühl, will aber jede Entscheidung der Organisatoren akzeptieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Fall des Ausschlusses ausländischer Zuschauer von den Olympischen Spielen in Tokio hat IOC-Chef Thomas Bach um Verständnis gebeten.
«Wir müssen die Sicherheit voranstellen. Wir müssen auf Dinge verzichten, die wir gern machen würden», sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees nach der 137. Session des Ringe-Zirkels. Es sei schon länger klar, dass die Corona-Pandemie «von uns allen Opfer verlangen» werde, sagte der 67-Jährige. Dies gelte auch für Angehörige ausländischer Athleten und Athletinnen, die womöglich nicht nach Japan reisen dürften.
«Ich fühle mit den Familien. Ich kann nur um Verständnis bitten, wenn es passieren sollte», sagte Bach. Zuletzt hatten mehrere japanische Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, der Olympia-Gastgeber wolle ausländischen Fans die Einreise zu den Spielen wegen der Angst vor der Verbreitung des Coronavirus verwehren. Die japanischen Organisatoren hatten eine Entscheidung in der Frage für Ende März angekündigt.
Bach betonte erneut, man werde jede Entscheidung wie auch den Zeitplan der Japaner akzeptieren. Aus dem IOC hatte es zuvor Stimmen gegeben, die auf einen späteren Beschluss in der Zuschauerfrage drängten, um die weitere Entwicklung der Pandemie abzuwarten.
Die Ticketvergabe für Olympische Spiele sei jedoch «extrem komplex», räumte Bach ein. Daher sei es nachvollziehbar, wenn die Organisatoren vier Monate vor der geplanten Eröffnungsfeier Klarheit über die Zulassung ausländischer Zuschauer schaffen wollten.
Die Tokio-Spiele waren 2020 wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. Laut Umfragen sprach sich zuletzt eine grosse Mehrheit der Japaner für eine erneute Verlegung oder Absage aus.