Sohn von totem Gas-Millionär spricht von Mord
Der russische Gasmillionär Sergej Protosenja soll seine Frau und Tochter sowie sich selbst getötet haben. Nun sagt sein Sohn: «Er war das nicht!»
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangene Woche wurden Sergej Protosenja, seine Frau und seine Tochter tot aufgefunden.
- Der Verdacht: Der russische Gasmillionär habe seine Familie und dann sich selbst getötet.
- Nun erklärt aber sein 22-jähriger Sohn Fedor: «Mein Vater hätte ihnen nie etwas getan.»
Die mysteriösen Umstände der Todesfälle von russischen Gas-Oligarchen gaben in den letzten Tagen Rätsel auf. Am vergangenen Dienstag wurden in Spanien die Leichen von Sergej Protosenja, seiner Frau Natalia (†53) und seiner Tochter (†18) gefunden.
Die Polizei ging zunächst davon aus, dass der Millionär seine Familienmitglieder erstochen und sich schliesslich im Garten der Villa erhängt habe. Jedoch kamen bereits in den darauffolgenden Tagen Zweifel am Ablauf der Bluttat im Ferienhaus an der Costa Brava auf.
Auch Fedor (22), der Sohn von Protosenja, ist überzeugt: «Mein Vater ist kein Mörder.» Das sagt er der britischen «Mail Online». Das ehemalige Verwaltungsratsmitglied der russischen Gasfirma Novotek hätte seiner Frau und Tochter niemals Schaden zugefügt.
«Er liebte meine Mutter und vor allem auch Maria, meine Schwester. Sie war seine Prinzessin», so der 22-Jährige.
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Der Student ist sich daher sicher, dass seine Eltern und seine Schwester von einer aussenstehenden Person ermordet wurden. Er selbst war in der Mordnacht nicht bei seiner Familie, benachrichtigte aber die Polizei, nachdem er niemanden per Telefon erreichte.
«Sergej hat das nicht getan», glaubt auch Anatoli Timoschenko, ein enger Freund der Familie. «Das ist unmöglich», sagt er.
Ebenfalls bestätigt werden diese Aussagen laut der britischen Zeitung durch die Blutspuren am Tatort. Obwohl er seine Frau und Tochter mit Messer und Axt getötet haben soll, hatte Protosenja kein Blut auf sich. Zudem gab es keine Fingerabdrücke auf den Tatwaffen.
Tod ist kein Einzelfall
Der Tod von Protosenja und seiner Familie ist kein Einzelfall: Nur wenige Tage zuvor wurde auch Wladislaw Awajew, ehemaliger Vize-Präsident der Gazprombank, tot aufgefunden. Er soll seine Frau, seine Tochter und sich selbst erschossen haben.
Bereits im Februar waren zudem zwei Gazprom-Manager in St. Petersburg ermordet worden. Alle vier Männer hatten Verbindungen zum Kreml und zu Wladimir Putin.