Streichen UBS und CS nach deutscher Bankenfusion Stellen?
Deutschland drängt nach einem nationalen Finanzriesen und fordert den Zusammenschluss zweier Banken. Jetzt fürchten Schweizer Bankangestellte um ihre Jobs.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Wunsch der Regierung werden zwei deutsche Grossbanken wohl fusionieren.
- Ein Schulterschluss hätte schwerwiegende Folgen für Schweizer Grossbanken.
- Sie werden wahrscheinlich mit Stellenabbau reagieren.
Deutschland hat eine der grössten Volkswirtschaften der Welt. Die Regierung will eine Bank, die das widerspiegelt. Sie fordert den Zusammenschluss ihrer beiden Krisen-Grossbanken, der Deutschen Bank und Commerzbank.
Die Chefs der beiden Finanzinstitute haben bereits zähneknirschend zugegeben, bereits im Gespräch zu sein. Sollte es tatsächlich zum Schulterschluss kommen, würde das für die europäische Bankenlandschaft einige Änderungen mit sich bringen. Die Deutsche und die CoBa wären ab sofort die europäische Nummer zwei.
Die Fusion übt grossen Druck auf Schweizer Grossbanken aus. Wollen sie nicht ebenfalls von der Politik diktiert werden, müssen sie schnellstmöglich in Form kommen. In der Bankbranche bedeutet das: Stellenabbau, wie der «Insiderparadeplatz» schreibt.
UBS und CS reagieren früher oder später mit Stellenabbau
Die UBS beschäftigt zurzeit 20'000 Personen in der Schweiz, die CS 15'000. Von diesen 35'000 Bankangestellten könnten 20%, also 7'000 ihren Job verlieren. Die Chefs ganz oben verdienen so viel wie kaum je zuvor. Das mittlere Kader und die Mitarbeitenden ganz unten an der Nahrungskette jedoch müssen um ihre Stellen fürchten.
Die meisten Jobs bleiben damit in Polen, Indien und den USA, wo die Stellenzahl weiter ansteigt. Im Inland wird es zuerst zu Lohnsenkungen kommen, indem die Grossbanken ihre Mitarbeitenden aus dem teuren Zürich wegbringen. In Biel und Schaffhausen hat die UBS ihre neuen, günstigeren Schweizer Produktionsstätten. In einem weiteren Schritt folgt dann der Abbau.