Ukraine-Krieg: Neue russische Raketenangriffe auf Hauptstadt Kiew

Russland hat im Ukraine-Krieg erneut die Hauptstadt Kiew mit Raketen beschossen. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko gab es jedoch keine Verletzte.

Ein Gebäude in der zurückeroberten Region in der Ostukraine steht stark beschädigt da. Foto: Leo Correa/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Leo Correa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals im neuen Jahr hat Russland Kiew mit Raketen beschossen.
  • Betroffen waren neben der Hauptstadt auch die Regionen Charkiw und Saporischschja.
  • Laut Bürgermeister Vitali Klitschko gab es zumindest in Kiew keine Verletzten.

Russland hat die Ukraine nach Behördenangaben aus der Hauptstadt Kiew am Samstag erneut mit Raketen beschossen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von mehreren Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt am Samstagmorgen. Betroffen waren die Millionenmetropole selbst sowie andere Regionen, darunter Charkiw und Saporischschja, hiess es.

Das Präsidentenbüro in Kiew rief die Menschen auf, den Luftalarm nicht zu ignorieren und unbedingt Schutz zu suchen. In der Hauptstadt waren Explosionsgeräusche zu hören. Diese entstehen in der Regel, wenn die ukrainische Flugabwehr russische Raketen oder Drohnen abschiesst.

Autos fahren in Kiew während eines Stromausfalls im Ukraine-Krieg im Dunkeln. - dpa

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von Explosionen in einem Stadtteil. In einen anderen Bezirk seien Raketenbruchstürke gestürzt, niemand sei verletzt worden. Klitschko rief die Bewohner auf, in den Schutzräumen zu bleiben.

Nach Angaben des Präsidentenbüros wurde im Kiewer Gebiet auch ein Wohnhaus getroffen. Es gab aber zunächst keine Informationen zu möglichen Opfern. Es waren demnach die ersten grösseren Raketenangriffe im Ukraine-Krieg seit dem Jahreswechsel.

Auch in der Region Charkiw im Nordosten «hat der Feind einen weiteren Raketenangriff auf wichtige Infrastruktur gestartet», sagte der Gouverneur der Region, Oleg Synegubow. In der gleichnamigen zweitgrössten Stadt der Ukraine könne es zu Stromausfällen kommen.

Auch aus der südlichen Region Saporischschja sowie aus Tscherkassy im Zentrum des Landes wurden Angriffe gemeldet. Die russische Armee hatte in den vergangenen Monaten eine Reihe von Rückschlägen in der Ukraine hinnehmen müssen. Als Reaktion verstärkte sie ihre Luftangriffe, insbesondere auf die Energie-Infrastruktur des Nachbarlandes.

Ukraine-Krieg: Immer wieder Angriffe auf Energieversorgung

Seit Mitte Oktober hat Russland in zahlreichen Grossangriffen vor allem Objekte des ukrainischen Energiesystems angegriffen. Wegen der massiven Zerstörungen der Infrastruktur gibt es vielerorts Stromausfälle, von denen Millionen Menschen betroffen waren.

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