Ukraine-Krieg: Russische Flotte bereitet sich auf Blockade vor

Laut den britischen Geheimdiensten bringt sich die russische Schwarzmeerflotte nach dem Ende des Getreideabkommens im Ukraine-Krieg auf eine Blockade vor.

ARCHIV - Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte liegen am 31. März 2014 in einer der Buchten von Sewastopol. Foto: Uncredited/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Militärexperten warnen vor einer russischen Blockade der ukrainischen Häfen.
  • Russlands Schwarzmeerflotte bereite sich auf Abfangen von Handelsschiffen vor.
  • Das Ende des Getreideabkommens erhöhe das Potenzial für kriegerische Auseinandersetzungen.

Die russische Schwarzmeerflotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten nach Aufkündigung des Getreideabkommens für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor.

Demnach patrouilliert die moderne russische Korvette «Sergej Kotow» bereits die Route zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Es gebe eine realistische Möglichkeit, dass die Korvette Teil einer Gruppe sein werde, die Handelsschiffe abfangen solle.

Russland hatte das internationale Getreideabkommen trotz vieler internationaler Appelle in der vergangenen Woche auslaufen lassen. Das Abkommen ermöglichte den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Befürchtet wird nun, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern noch grösser werden.

Bald mehr Angriffe am Schwarzen Meer?

Das Ende des Getreideabkommens erhöht nach Einschätzung der Briten das Potenzial für intensivere kriegerische Auseinandersetzungen am Schwarzen Meer. Grossbritanniens Aussenminister James Cleverly hatte am Dienstag bereits gewarnt: «Russland könnte seinen Feldzug zur Zerstörung ukrainischer Lebensmittel-Exporte eskalieren, in dem sie zivile Schiffe ins Visier nehmen».

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.