Gefangenenaustausch zwischen Kiew und pro-russischen Rebellen

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Ukraine,

Am Sonntag fand ein Gefangenenaustausch zwischen pro-russischen Rebellen und der Ukraine statt. Einige verweigerten ihre Freilassung, zudem kam es zu Protesten.

Gefangene steigen aus Bussen
Gefangene steigen aus Bussen - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Samstag tauschten pro-russische Rebellen und die Ukraine mehrere Gefangene aus.
  • Einige Rebellen verweigerten ihre Freilassung.

Die ukrainische Regierung und pro-russische Rebellen haben am Sonntag in der Ostukraine Dutzende Gefangene ausgetauscht. Der Austausch begann nach Angaben des ukrainischen Präsidentenamtes am Kontrollposten Majorske in der Region Donezk. Das russische Fernsehen zeigte Gefangene, die von Soldaten begleitet wurden. Die Konfliktparteien machten zunächst keine Angaben über die Identität sowie die Anzahl der freigelassenen Gefangenen, unter denen auch Frauen waren.

Aus Kiew verlautete, die ukrainischen Behörden prüften die Gefangenenlisten derzeit noch. Die ostukrainischen Separatisten hatten am Samstag erklärt, dass sie 55 Gefangene freigeben und im Gegenzug 87 Gefangene übergeben bekommen sollten. Rund 20 der 87 inhaftierten pro-russischen Rebellen hätten aber eine Freilassung verweigert, sagte die Vertreterin der selbsternannten Republik Donezk, Daria Morosowa, zu russischen Medien.

Hauptsächlich Armee-Angehörige, Aktivisten und Journalisten freigelassen

Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, dass mehrere von der Polizei begleitete Busse am Morgen auf ein von Soldaten bewachtes Feld in der Nähe des Dorfes Odradivka fuhren.

Medien berichteten, die pro-russischen Rebellen würden hauptsächlich Angehörige der ukrainischen Armee sowie inhaftierte Aktivisten und Journalisten freilassen.

Proteste gegen Freilassung

Es wurde erwartet, dass Kiew unter anderem mehrere Bereitschaftspolizisten freilassen könnte, denen vorgeworfen wird, im Jahr 2014 im Zuge der Maidan-Proteste Demonstranten getötet zu haben. Rund 200 Menschen demonstrierten deshalb am Samstagabend vor einem Gefängnis in Kiew gegen ihre Freilassung.

In einem offenen Brief an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj warnten die Familien der Opfer, der Schritt könne zu einer «Protestwelle» führen. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, die Verdächtigen müssten sich auch nach dem Gefangenenaustausch den Vorwürfen vor Gericht stellen.

13'000 Tote nach Konflikt zwischen Ukraine und pro-russischen Rebellen

Einen ersten grossen Gefangenenaustausch in dem seit 2014 währenden Ukraine-Krieg hatte es Anfang September gegeben. Der erneute Gefangenenaustausch war Anfang des Monats bei einem Gipfeltreffen in Paris vereinbart worden. Dabei trafen der russische Präsident Wladimir Putin und Selenskyj erstmals persönlich zusammen.

In dem Konflikt zwischen ukrainischen Truppen und den pro-russischen Rebellen wurden in den vergangenen fünf Jahren etwa 13.000 Menschen getötet. Die Regierung in Kiew und der Westen werfen Russland vor, die Separatisten finanziell und durch Waffenlieferungen zu unterstützen. Moskau weist dies zurück.

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