Waldbrand auf Rhodos: So leiden die Tiere

Der Waldbrand auf Rhodos schlägt Zehntausende Touristen in die Flucht. Die lokale Tierwelt muss derweil alleine versuchen, dem Inferno zu entkommen.

Tote Ziegen am Strassenrand auf Rhodos. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der griechischen Insel Rhodos wüten seit Tagen mehrere schlimme Waldbrände.
  • Zehntausende Touristen wurden bereits aus dem Ferienparadies evakuiert.
  • Weniger Glück haben die Tiere: Sie schaffen es oft nicht, dem Feuer zu entkommen.

Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos hat ein Waldbrand einen Grossteil der Touristen in die Flucht geschlagen. Doch während die Menschen in Extraflügen aus dem Brandgebiet abheben, kämpft die lokale Tierwelt in den Flammen ums Überleben.

Bilder von der Insel zeigen verbrannte und aufgedunsene Tierkadaver am Strassenrand. Das versengte graue Fell von Ziegen ist von der umliegenden Mondlandschaft kaum zu unterscheiden: Im betroffenen Gebiet ist jede Pflanze zu Asche verwandelt worden.

Die Ziegen scheinen von der Flammenwand überrascht worden zu sein und konnten nicht mehr fliehen. Mindestens eine davon trägt eine Ohrmarke, sie wurde also von ihrem Besitzer zurückgelassen.

Seltene Hirsche und riesige Schmetterlings-Kolonie bedroht

In den Wäldern auf Rhodos leben neben Nutztieren auch zahlreiche halbwilde Schafe und Ziegen. Dazu kommt eine seltene Dammhirsch-Art, die es nur auf der Insel gibt.

Schätzungen zufolge leben nur wenige Hundert Exemplare in freier Wildbahn. Sie streifen durch die Kiefern- und Zypressenwäldern und finden auch bei grosser Hitze noch Wasser.

Ein seltener Dammhirsch irrt am Sonntag nach dem Waldbrand in der abgebrannten Mondlandschaft auf Rhodos herum. - Twitter

Im Norden gibt es zudem das berühmte «Tal der Schmetterlinge». Hier halten von Ende Juni bis September Millionen Spanische Flagge-Falter ihre Sommerruhe. Das Gebiet ist bis jetzt aber noch nicht von den Flammen erreicht worden.

Auf Rhodos tobte am Montag zum siebten Tag in Folge ein grosser Waldbrand. Die Feuerwehr warnt: Die Waldbrandgefahr werde weiterhin im Südosten der Insel auch am Montag und Dienstag sehr stark bleiben. Grund sei eine Zunahme des Windes.