Wale sterben für Touristen
Gerade noch die majestätischen Wale bestaunt, danach landet das Säugetier auf dem Teller. Für den Touristengaumen gehen Isländer über Kadaver.
Das Wichtigste in Kürze
- In Island werden Wale für Touristen gejagt.
- Die Touristen glauben fälschlicherweise, das Walfleisch sei eine traditionelle Speise aus Island.
- Die Isländer selbst essen selten Walfleisch.
«Warum erlauben wir auf dem Wasser, was wir auf dem Land niemals akzeptieren würden?», fragt Sigursteinn Masson vom International Fund for Animal Welfare (IFAW). Island ist eines von drei Ländern, die Wale jagen, berichtet die
«Frankfurter Rundschau».
Touristen unterstützen grausamen Walfang
Eigentlich haben die Isländer gar keinen Appetit auf Wal. Eine Umfrage bestätigt: Nur 1,5 Prozent der befragten haben im letzten Jahr das Fleisch der Meeressäuger gegessen. Die Nachfrage stillen viel mehr die Touristen. Der Grund für den kuriosen Verzehr: Es wird geglaubt, Walfleisch wäre eine traditionelle Speise aus der isländischen Küche.
Wale verenden brutal
Um einen Wal zu fangen, braucht es Sprengkraft. Die Tiere werden mit dynamitbestückten Harpunen beschossen. Die Explosion reicht jedoch noch nicht aus. Denn bis der Wal verblutet kämpft er bis zum bitteren Tod. Das kann bis zu 45 Minuten dauern, beklagt Masson.
Jährliche Kampagne gegen Walfang
Masson will die Touristen deshalb überzeugen, lieber das Tier hautnah zu erleben, als das Tier, nah an der Haut zu haben. Ein Speiseverbot unter dem Motto –
«Meet us, don’t eat us»
– peilt der Isländer an.