Wetter: Dürren, Unwetter und Brände wüten in Europa

Italien versinkt in Wassermassen, Spanien brennt, Südfrankreich trocknet aus. Die Unwetter- und Dürre-Meldungen häufen sich. Ein Blick ins europäische Ausland.

Eine Person steht neben einem Buschfeuer in der Nähe des spanischen Dorfs Navelgas. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ist es, genau wie im restlichen Norden Europas, mehrheitlich trocken.
  • In Deutschland droht eine Dürre, in Südfrankreich wurde bereits der Notstand ausgerufen.
  • In Italien herrschen noch immer Unwetter und Spanien erlebte schon viele Brände.

Seit Wochen ist es im Flachland trocken, während es im Süden der Schweiz regnet. So ähnlich lässt sich dieses Bild auf den ganzen Kontinent übertragen: Norden kein Regen, Süden Regen, begleitet von Unwettern. Das heisst aber nicht, dass der Süden nicht mit Dürren zu kämpfen hat – ganz im Gegenteil.

Deutschland

Die Bilder des in Rauch eingehüllten New Yorks gingen um die Welt. Der Rauch war von Waldbränden in Kanada bis in den Big Apple gezogen. Der ARD-Meteorologe Sven Plöger hält derartige Zustände auch in Deutschland für möglich.

«Wenn man ganz viel Pech hat, dann reicht auch ein kleinerer Waldbrand in der Nähe und die entsprechende Windrichtung. Dann kann das auch in deutschen Städten vorkommen», sagt Plöger gegenüber dem «Focus».

Die anhaltende Trockenheit treibt die Waldbrandgefahr in die Höhe. Das Resultat sieht man etwa in Jüterbog, Brandenburg, wo seit Ende Mai der Wald brennt.

Laut «SRF Meteo» wird besonders im Osten ein Mangel an Niederschlag vorhergesagt. Die Lage sei aber noch nicht dramatisch. In einigen Bundesländern wird überlegt, ob Landwirte für ihren Wasserverbrauch bezahlen sollen.

Italien

Der Nachbar im Süden ist bereits besonders stark von Unwettern betroffen. Mitte Mai kam es zu heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen aufgrund starker Regenfälle. Laut SRF Meteo werden im Norden weiterhin starke Regenfälle und Gewitter erwartet.

Im Süden des Landes soll eine neue Wetterlage heute und morgen zu weiteren Unwettern führen. Es kann zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen.

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Frankreich

In Südfrankreich haben Regionen an der Grenze zu Spanien wegen der anhaltenden Dürre den Krisenzustand ausgerufen. Landwirte dürfen nur noch selten ihre Pflanzen bewässern, auch die Bürgerinnen und Bürger müssen sich einschränken. Es kann zu Ausfällen in der Wasserversorgung kommen. Die Waldbrandgefahr wird vom französischem Wetterdienst als niedrig bis mässig eingestuft.

Spanien

Schon im Frühjahr loderten in Spanien die Flammen. Das European Forest Fire Information System EFFIS zählte bereits 324 Brände. Etwas über 66'000 Hektar sind dabei abgebrannt.

Zum Vergleich: Letztes Jahr waren es insgesamt 493 Brände und 306'555 Hektar. In der EFFIS-Statistik seit 2006 war 2022 ein deutlicher Ausreisser, nie hat es so oft gebrannt. Für die vielen Brände in diesem Jahr werden Trockenheit und hohe Temperaturen verantwortlich gemacht.

Weitere Länder

Der EU-Atmosphärenüberwachungsdienst Cams stellte im April und Mai eine erhöhte Waldbrandaktivität auf der Nordhalbkugel fest. Besonders in Kanada kam es aufgrund hoher Temperaturen und Trockenheit vermehrt zu Waldbränden. In mehreren kanadischen Regionen wurden dabei Emissions-Rekorde gebrochen.

Weiter beobachtete Cams in Spanien, Kasachstan und der Mongolei überdurchschnittliche Waldbrandaktivitäten.