Nach den Überschwemmungen im Norden Italiens konnten viele Gebiete von den Rettungskräften noch nicht erreicht werden.
Besonders hart von den Unwettern in Italien wurde die Stadt Cesena in der Region Emilia-Romagna getroffen. - Vigili del Fuoco

Das Wichtigste in Kürze

  • In Italien kamen bei den Überschwemmungen mindestens elf Menschen ums Leben.
  • Die Zahl der Vermissten ist unklar, Retter konnten noch nicht in alle Gebiete vordringen.
  • Menschen machen sich Sorgen um ihre Liebsten, da teilweise die Telefone unterbrochen sind.
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Nach den Überschwemmungen in Norditalien bleibt die Region in Alarmbereitschaft. Rettungskräfte kämpfen sich durch die Schlammmassen in die betroffenen Gebiete der Region Emilia-Romagna. In einigen Städten haben Aufräumarbeiten begonnen. Am stärksten betroffen sind laut Berichten die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini und Bologna. In Cesena wurden Menschen von ihren Dächern gerettet.

Italien Todesopfer Überschwemmungen
Die Überschwemmungen im Norden Italiens sind die schlimmsten seit einem Jahrhundert.
Italien Todesopfer Überschwemmungen
Das Ausmass der Katastrophe ist noch unklar.
Italien Todesopfer Überschwemmungen
Retter haben Menschen von ihren Dächern abgeholt.
Italien Todesopfer Überschwemmungen
An einigen Orten laufen die ersten Aufräumarbeiten.
italien
Norditalien hat mit aussergewöhnlich heftigen Regenfällen zu kämpfen.

Die Zahl der Toten in der Region ist mittlerweile auf Elf angestiegen. Das haben die Behörden von Emilia-Romagna bestätigt: Drei Tote in Forlì, vier in der Nähe von Cesena, eine Person in der Provinz Bologna und eine in der Gegend von Ravenna. Einige Menschen werden noch vermisst, doch die Zahl ist ungewiss. Viele Überprüfungseinsätze sind noch im Gange, schreibt die Tageszeitung «Il Corriere della Sera» am Donnerstagmorgen.

Besonders in den Gebieten, in denen die Telefonleitung unterbrochen wurde, sei das Ausmass der Katastrophe schwer einzuschätzen, heisst es. Angehörige machen sich grosse Sorgen, so sagte etwa eine 70-jährige Frau in Forlì, dass sie seit zwei Tagen nichts von ihrer Mutter und ihrer Schwester gehört habe.

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«Mama ist 93 Jahre alt. Ich glaube, sie ist zu Hause, aber bisher war sie nicht erreichbar und das Telefon funktioniert nicht. Dasselbe gilt für meine Schwester.» Sie selbst, wurde am Dienstag um Mitternacht evakuiert, nachdem der Strom ausgefallen sei. «Ich rief meinen Sohn an, der die Feuerwehr alarmierte.»

Überschwemmungen, Erdrutsche, gesperrte Strassen, Evakuierungen

Laut dem Bericht der «Il Corriere della Sera» waren nach den aussergewöhnlich heftigen Regenfällen der letzten paar Tage insgesamt 21 Flüsse überschwemmt. Der Katastrophenschutz meldet mindestens 37 Gemeinden zwischen Romagna und Bologna die mit Überschwemmungen zu kämpfen haben.

Zwischen Reggio Emilia und Rimini gibt es weitere 48 Gemeinden, wo sich währenddessen zahlreiche Erdrutsche ereignen. 450 Strassen seien gesperrt heisst es, 250 Erdrutsche wurden schon gemeldet. Einige von ihnen seien schwerwiegend.

Gemäss den Zahlen vom gestrigen Nachmittag wurden in der Region Emilia-Romagna insgesamt 13'000 Menschen evakuiert. Die Retter sind jedoch davon überzeugt, dass die Zahl viel höher ist. Es ist demnach damit zu rechnen, dass zahlreiche ihr Zuhause verlassen hätten, ohne dies zu melden. Als eine selbstständige Evakuierung noch möglich war.

Unwetter in Italien
In der Stadt Cesena ist der Fluss Savio nach extremen Regenfällen über die Ufer getreten, Strassenzüge am Fluss stehen unter Wasser.
überschwemmungen italien
Dieses von der italienischen Feuerwehr zur Verfügung gestellte Bild zeigt überschwemmte Felder in Senigallia in der norditalienischen Region Emilia Romagna.
In den italienischen Regionen Emilia-Romagna und den Marken ist es nach heftigen Regenfällen teils zu Überschwemmungen gekommen.
In einigen Gegenden in den Regionen an der Adriaküste mussten am Dienstag Menschen evakuiert werden, da Flüsse oder Bäche wegen des starken Regens über die Ufer traten oder zumindest drohten, überzutreten.
Insgesamt rund 900 Menschen wurden in dem ganzen Gebiet sicherheitshalber evakuiert.

Zu den 13'000 würden zudem noch etwa 20'000 in Ravenna hinzukommen, heisst es. Das seien Menschen, die in den unteren Stockwerken leben und gestern Nacht durch eine Verordnung zur Evakuierung aufgerufen wurden. Der Grund: Es war zu erwarten, dass die Flüsse Montone und Ronco in der Nacht über die Ufer laufen werden.

Regen macht eine Pause, kommt aber am Freitag wieder

In den überschwemmten Gebieten und in deren Umgebung gilt weiterhin die Alarmstufe Rot – auch heute Donnerstag. Auch die Rennstrecke von Imola bleibt geschlossen. Der für das Wochenende geplante Formel-1-Grand-Prix wurde abgesagt. Der Regen wird heute zwar eine Pause einlegen, soll aber bereits am Freitag zurückkehren.

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