WHO-Chef zeichnet düstere Corona-Lage und mahnt zu Solidarität
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zum Auftakt des neuen Jahres ein düsteres Bild in der Corona-Krise gezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der WHO-Chef hat zum Auftakt des neuen Jahres eine düstere Corona-Lage gezeichnet.
- Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte zudem Solidarität der reichen Länder.
«Die Fallzahlen sind in einigen Ländern so hoch, dass die Auslastung der Spitäler und Intensivstationen ein gefährliches Niveau erreicht», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. «Die neuen Mutationen, die noch ansteckender sind, verschlimmerten die Lage weiter.»
Kontakte müssten so weit wie möglich reduziert und Menschen in Quarantäne unterstützt werden. Er appellierte an die Länder, mehr Corona-Tests durchzuführen und Virusproben zu analysieren, um zu sehen, ob Infizierte die neuen Virusvarianten in sich trügen.
Gut sei, dass bereits in mehr als 30 Ländern geimpft werde, sagte Tedros. «Jetzt muss die internationale Gemeinschaft neue Standards für den Zugang zu Impfstoffen setzen», sagte er.
Viele Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen rechnen frühestens im Frühling mit den ersten Impfdosen. Tedros appellierte an die reicheren Länder, die sich Impfstoff gesichert haben, solidarisch zu sein.
«Es ist im Eigeninteresse der Länder, Impf-Nationalismus eine Absage zu erteilen», sagte Tedros. «Im moralischen, wirtschaftlichen, sozialen Interesse und im Interesse der globalen Sicherheit müssen wir gemeinsam handeln, um eine gerechte Verteilung (des Impfstoffs) zu erreichen.»