Forscher lösen 500 Jahre altes Da-Vinci-Rätsel
Forscher haben ein 500 Jahre altes Rätsel von Leonardo da Vinci gelöst: Jetzt ist klar, weshalb aufsteigende Luftblasen im Wasser sich unterschiedlich bewegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit mehr als 500 Jahren beschäftigt «Leonardos Paradoxon» Forschende auf in aller Welt.
- Jetzt ist klar, weshalb aufsteigende Luftblasen im Wasser sich unterschiedlich verhalten.
- Die Laufbahn der Luftblasen hängt von der Grösse derselben ab, wie Forschende berichten.
Der Universalgelehrte Leonardo da Vinci hatte bereits vor mehr als 500 Jahren die Bewegung von aufsteigenden Luftblasen im Wasser beobachtet. Dabei hatte er Interessantes festgestellt: Während einige schnurgerade aufsteigen, bewegen sich andere spiralförmig. Diese Beobachtung konnte sich auch ein Genie wie da Vinci nicht erklären.
Seither haben Forscher immer wieder versucht, das 500 Jahre alte Rätsel zu lösen – ohne Erfolg. Bis jetzt.
Wie die Universität Sevilla mitteilt, konnte «Leonardos Paradoxon» endlich gelöst werden. Die Studie von den Professoren Miguel Ángel Herrada von der Universität Sevilla und Jens G. Eggers von der Universität Bristol bringt also endlich Licht ins Dunkel – 500 Jahre später.

Demnach hänge die Bewegung der Luftblasen von der Grösse derselben ab: Wenn der Kugelradius der Luftblase 0,926 Millimeter übersteigt, ändert sich die Bewegung von geradlinig zu spiralförmig.
Die Forscher erklären das Rätsel folgendermassen: Durch ihre schiere Grösse kippen die Luftblasen in eine Richtung, dadurch verändert sich die Krümmung. Deshalb bekommt die eigentlich runde Form eine «Delle».
Diese Verformung verändert den Wasserdruck, der auf die Blase einwirkt. Dadurch verändert sich die Auftriebs-Geschwindigkeit im Wasser und die Luftblase gerät ins Taumeln. So drehe sie sich in Richtung der entstandenen Delle. Nach einer abgeschlossenen Umdrehung befindet sich die Luftblase wieder in der Ausgangsposition und der Zyklus beginnt erneut.