Genfer Methode kann Vulkanausbrüche einfacher vorhersagen

Die Universität hat eine neues Vorhersage-Modell für Vulkanausbrüche ausgearbeitet. Es brauche dafür nur drei einfach messbare Parameter.

Der Vulkan Ätna ist aktiv. (Symbolbild) - Keystone

Mit einer neuen Methode können Forschende Vulkanausbrüche schneller vorhersagen. Es braucht dafür nur drei einfach messbare Parameter, wie die Universität Genf am Donnerstag mitteilte. Bisher waren für solche Analysen Jahrzehnte an Feldarbeit nötig.

Deshalb existieren Vorhersagen zu Vulkanausbrüchen nur für einen von drei Vulkanen weltweit, wie die Universität Genf (Unige) schrieb. Dieser Mangel an Daten stelle eine Gefahr für die mehr als 800 Millionen Menschen dar, die in der Nähe aktiver Vulkane leben. Mit der fehlenden Risikobewertung gebe es auch keine Grundlage für die Planung von Schutzmassnahmen, wie etwa dem Evakuierungsperimeter.

Um das Risiko mit der in der Fachzeitschrift «Geology» vorgestellten Methode zu berechnen, werden Daten benötigt, die allesamt mit Hilfe von Satellitenbildern oder einfachen Messungen vor Ort erhoben werden können. Dazu gehören die Höhe des Vulkans, die Dicke des Gesteins, das das Magmareservoir des Vulkans von der Oberfläche trennt, und die chemische Zusammensetzung des Magmas, das im Laufe seiner Eruptionsgeschichte freigesetzt wurde.

Die Höhe des Vulkans gibt laut der Studie Aufschluss darüber, wie heftig eine Eruption ausfallen wird. Je grösser ein Vulkan ist, desto mehr Magma kann er ausstossen.

Die Dicke der Kruste zwischen Erde und Magmareservoir zeigt demnach, wie thermisch reif ein Vulkan ist. Wenn Magma aus der Tiefe aufsteigt, kühlt es sich laut den Forschenden ab und erstarrt. Ist die Zufuhr von Magma aber sehr gross, behält es seine Temperatur und frisst sich durch die Erdkruste. Diese wird dadurch dünner.

Die chemische Zusammensetzung des bereits ausgetretenen Magmas ist gemäss Studie ein Indikator für seine Explosivität. So würden etwa hohe Siliziumdioxidwerte darauf hindeuten, dass ein Vulkan von grossen Magmamengen gespeist werde und damit sehr explosiv sei, hiess es von den Forschenden.