Natriumvalproat schädigt ungeborene Kinder – Ärzte warnen nicht
Obwohl schon seit fünfzehn Jahren bekannt ist das Natriumvalproat bei Ungeborenen zu schweren Entwicklungsstörungen führt, warnen die Ärzte nicht davor.

Das Wichtigste in Kürze
- Depakine schadet dem Ungeborenen Kind mit einem Risiko von 30 bis 40 Prozent.
- Dennoch warnen Ärzte schwangere Frauen nicht vor dem Epilepsie-Medikament.
In der Schweiz sind jahrelang Babys mit schweren Hirnschäden zur Welt gekommen. Dies, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft ein Medikament eingenommen hatten, berichtet «SonntagsZeitung».
Depakine sei sogar ein heute noch weit verbreitetes Mittel gegen Epilepsie und Migräne. Der Wirkstoff des Medikamentes ist Natriumvalproat. Seit mehr als fünfzehn Jahren zeigten Studien aber, dass es beim ungeborenen Kind schwere Schäden bewirken könne. Die Schäden reichen von körperlichen bis hin zu schweren geistigen Behinderungen.
6500 Fälle in Frankreich
Das Risiko von Natriumvalproat liege je nach Dosierung bei 30 bis 40 Prozent. Trotzdem informierten Ärzte werdende Mütter nicht und auch die Heilmittelbehörde Swissmedic habe über die Wirkungen zu spät gewarnt. In Frankreich seien bis zu 6500 Kinder betroffen.
Swissmedic seien bisher in diesem Zusammenhang 39 Fälle geistiger oder körperlicher Schädigungen gemeldet worden, schrieb die Zeitungen weiter. Es werde allerdings eine hohe Dunkelziffer vermutet.