Superspreader: Neue Studie zu Covid-19-Verbreitung
Hongkonger Forscher untersuchten rund 1000 Corona-Fälle. Resultat: Superspreader sind für 80 Prozent der Infektionen verantwortlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die University of Hongkong untersuchte die Ansteckungsrate Corona-Infizierter.
- Offenbar gelten 20 Prozent der Infizierten als Superspreader.
- 80 Prozent aller Infektionen werden demnach von ihnen ausgelöst.
Covid-19-Infizierte, die eine besonders grosse Anzahl Menschen mit Corona anstecken, gelten als Superspreader. Eine Hongkonger Universität nahm solche genauer unter die Lupe.
Das vom Wissenschaftler Dillon Adam geleitete Team stellte fest: 20 Prozent der untersuchten Infizierten waren für 80 Prozent aller Infektionen verantwortlich. Laut «Business Insider» stellte sich im Übrigen heraus, dass 70 Prozent aller Corona-Infizierten gar niemanden ansteckten. Kritisch seien aber immer gesellschaftliche Anlässe in geschlossenen Räumen.
«Die Häufigkeit dieser Ereignisse ist jenseits, dessen, was wir erwartet hatten», so der Studien-Co-Autor Ben Cowling.
Das Forschungsteam hatte über 1000 Corona-Fälle untersucht, die zwischen dem 23. Januar und dem 28. April in Hongkong diagnostiziert wurden.
Superspreader an Grossanlässen problematisch
Dass sogenannte Superspreader-Events bei der Verbreitung des Virus eine tragende Rolle spielen, ist eines der Fazits. So kamen 350 der 1000 Infektionen bei gesellschaftlichen Anlässen zustande. Die übrigen wurden aus dem Ausland «importiert».
Die Resultate sind mit Vorsicht zu geniessen, da die Studie noch einen Begutachtungsprozess durchlaufen muss.