Weniger Fälle von Tropenkrankheiten wegen Coronavirus

Keystone-SDA
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Bern,

Die Corona-bedingten Reisebeschränkungen ziehen auch gutes mit sich: Seit dem Frühjahr wurden dem BAG nur halb so viele Fälle von Tropenkrankheiten gemeldet.

Malaria
Die Tropenkrankheit Malaria wird heutzutage hauptsächlich durch den Stich einer weiblichen Stechmücke übertragen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem BAG sind seit dem Frühjahr halb so viele Fälle von Tropenkrankheiten gemeldet worden.
  • Dies liegt vor allem an den Corona-bedingten Reisebeschränkungen.
  • Das BAG hat diese Entwicklung erwartet.

Die wegen der Covid-19-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen wirken sich zumindest in einem Punkt positiv aus. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind seit dem Frühjahr bisher halb so viele Fälle von Tropenkrankheiten gemeldet worden.

Tiefere Zahlen stellte das BAG namentlich bei «reiseassoziierten Krankheiten» wie Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber und Malaria fest. Dies teilte Sprecher Jonas Montani am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Rückgang vor allem auf Reisebeschränkungen zurückzuführen

Der Rückgang dürfte «mehrheitlich» auf die Corona-bedingten Reisebeschränkungen zurückzuführen sein. Das BAG hatte diese Entwicklung erwartet, da die Erreger vor allem auf Reisen in die Tropen oder Subtropen erworben würden. Übertragungen von Dengue- oder Chikungunya-Viren in der Schweiz seien nicht bekannt.

Etwas anders bei der Malaria: 1997 und 1999 wurde im Raum Zürich je eine Person in der Schweiz angesteckt. Das BAG vermutet, dass dies wegen Mücken geschah, die per Flugzeug eingeschleppt worden waren. Doch auch diese sogenannte Flughafenmalaria wäre von den Reiserestriktionen betroffen, schrieb Montani.

malaria Coronavirus
Hydroxychloroquin wird eigentlich als Malaria-Prophylaxe eingesetzt. Es gilt aber auch als Hoffnungsträger im Kampf gegen das Coronavirus. - Keystone

Es könne auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Menschen nach einer Reise auf einen Arztbesuch verzichtet hätten. Auch dann wäre dem BAG eine Infektion nicht gemeldet worden.

Gemeldete Zahl nur halb so hoch wie im Vorjahr

Das BAG veröffentlichte in seinem «Bulletin» Zahlen: Demnach war die Zahl der im angefangenen Jahr bisher gemeldeten Fälle bei den drei Krankheiten in etwa halb so hoch wie in der Vorjahresperiode. Bei Malaria, der Krankheit mit den höchsten Fallzahlen, zeigt der Vergleich mit 2018 dasselbe Bild.

Beim Chikungunya-Fieber und beim Dengue-Fieber waren die Fallzahlen auch 2018 zwischen Anfang Jahr und Ende Juli deutlich tiefer als im vergangenen Jahr.

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