Wissenschaftler: 2050 leben schon drei Milliarden in Klima-Hotspots

Schon bald sollen drei Milliarden Menschen in Regionen leben, die besonders anfällig für die laufende Erderwärmung sind.

Die Sahel-Region in Afrika gilt als Klima-Hotspot. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2050 sollen schon drei Milliarden Menschen in Klima-Hotspots leben.
  • Die Sterblichkeit soll dort 15 höher liegen als in nicht-gefährdeten Regionen.

In gut 25 Jahren leben wahrscheinlich bereits drei Milliarden Menschen in Weltregionen, die als verletzliche Hotspots der Erderhitzung eingestuft sind.

Dies wären etwa doppelt so viele wie jetzt schon, berichteten Wissenschaftler am Donnerstag auf der Weltklimakonferenz in Ägypten. Die Regionen liegen überwiegend in Mittelamerika, im Nahen Osten, Teilen Asiens sowie in Zentralafrika, Ostafrika und der Sahel-Region.

In den verletzlichsten Staaten liege die Sterblichkeit etwa 15 Mal höher als in den am wenigsten von der Erderhitzung betroffenen Regionen – etwa wegen häufigerer Überschwemmungen, Dürren und Stürmen, hiess es. Dies alles führe auch zu mehr erzwungener Migration. Millionen Menschen würden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wegen der Erderhitzung aus ihrer Heimat vertrieben.

Derzeit wird in Scharm el Scheich über das Klima diskutiert. - keystone

An dem Bericht «Zehn neue Einsichten der Klimawissenschaft 2022» haben Dutzende Wissenschaftler mitgewirkt. UN-Klimachef Simon Stiell nannte die Ergebnisse «alarmierend». Anpassung an die Klimakrise sei dem Menschen möglich, aber nicht unbegrenzt. Eine ehrgeizige Senkung der Treibhausgas-Emissionen, die den Planeten aufheizen, sei daher weiter dringend nötig.

Wegen nicht mehr abwendbarer Katastrophen infolge der zunehmenden Wetterextreme sei aber auch Schadenersatz angezeigt, im UN-Jargon «loss and damage» genannt (Verluste und Schäden). «Dafür ist nun die Zeit gekommen», sagte er.