Bundesrat Ueli Maurer hält Kontrolle von Einreisenden für machbar

Bundesrat Ueli Maurer hält es für realistisch, die Einreisenden aus den 29 Corona-Risikoländern im Rahmen der Quarantäne-Pflicht zu kontrollieren.

Bundesrat Ueli Maurer spricht während einer Medienkonferenz über die Situation des Coronavirus, am Freitag, 20. März 2020 in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Ueli Maurer sind die Kontrolle von Reisenden aus Risikoländern für machbar.
  • Die Androhung der Quarantäne werde die Leute zurückhaltender machen, so der Bundesrat.
  • Am Flughafen seien die Kontrollen ohnehin kein Problem.

Bundesrat Ueli Maurer hält bei der Coronavirus-Quarantäne die Kontrolle von Reisenden aus 29 Risikoländern für machbar. Dies sagte der Finanzminister in einem Radiointerview vom Samstag.

Wer ab Montag aus einem Risikoland in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in die Selbstquarantäne. Der Bund hatte am Donnerstag mehrere europäische Länder auf den Corona-Index gesetzt, darunter Serbien und den Schengen-Staat Schweden.

Androhung der Isolation soll Leute zurückhaltender machen

Zu den Risikoländern zählen derzeit auch Serbien, Kosovo und Nordmazedonien, die USA, Russland, Brasilien, Argentinien und zahlreiche Golfstaaten. Auf der Liste stehen zudem Tourismus-Hotspots wie Israel, Südafrika und die Kapverden.

Ein Zöllner steht an der Schweizer Grenze. (Archivbild) - Keystone

«Zurzeit ist es machbar, denn auf der Liste sind auch Länder, aus denen wir keine Zuwanderung haben.» Das sagte Maurer in der Sendung «Samstagsrundschau» von Radio SRF zu den Kontrollen. Nur schon die Androhung der Quarantäne werde dazu führen, dass die Leute zurückhaltender seien.

Noch nicht alle Quarantäne-Rechtsfragen geklärt

An Flughäfen könnten Kontrollen gut durchgeführt werden. Bei den übrigen Grenzübertritten sei es schwieriger, erklärte der Bundesrat. Dort könnten aber etwa Busse und Reisegesellschaften kontrolliert werden. Er gehe davon aus, dass über 50 Prozent der auf dem Landweg einreisenden Personen aus Risikoländern festgestellt werden.

Maurer räumte ein, dass noch nicht alle Rechtsfragen zur Quarantäne gelöst seien. Es sei dem Bundesrat darum gegangen, rasch ein Zeichen zu setzen. Wenn zuerst alle Detailfragen gelöst worden wären, hätte die Gefahr bestanden, dass das Ansteckungsrisiko unterdessen viel grösser würde.