Ignazio Cassis erklärt auf Bundesratsreisli Quarantäne
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesratsreisli fand dieses Jahr in gekürztem Umfang statt.
- Trotz Sommerferien wird der Bundesrat die Corona-Situation weiter genau beobachten.
Das Bundesratsreisli hat Tradition. Doch die Corona-Krise machte der Landesregierung einen Strich durch die Rechnung.
Lange war unklar, ob die Reise überhaupt stattfindet. Schlussendlich hat sich der Bundesrat aber entschieden, das «Schuelreisli» in verkürzter Form und in zwei Teilen durchzuführen.
Gestern ging es auf eine Sternenwarnung im Naturpark Gantrisch. Begleitet wurden die Magistraten von den beiden Astrophysikern und Nobelpreisträgern Didier Queloz und Michel Mayor.
«Wir haben einen Stern gesehen, aber viele Regentropfen», sagt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (SP) schmunzelnd während ihrer Ansprache. Es sei nicht ganz die Sternenwanderung gewesen, die man sich vorgestellt habe. «Aber es war trotzdem sehr schön.»
Keine Begegnung mit der Bevölkerung
Man habe sich der Situation anpassen müssen, kommentiert Sommaruga das abgekürzte Bundesratsreisli. «Die Begegnung mit der Bevölkerung – eigentlich ein Höhepunkt – war dieses Jahr nicht möglich.»
Während Interviews mit anwesenden Journalisten war selbstverständlich auch die Corona-Krise Thema. Die jüngst präsentierten Massnahmen – Maskenpflicht und Quarantäne – setzten einiges an Vorbereitung voraus. «Wir haben alle Länder, welche auf der Hochrisikoliste sind, vorab kontaktiert», sagt Aussenminister Ignazio Cassis (FDP). «Das gehört zu guten Beziehungen mit befreundeten Staaten dazu.»
Bundesrat seit Februar im Dauerstress
Seit der zweiten Februarwoche sei der Bundesrat nonstop im Einsatz gewesen. «Wenn wir zwei ruhige Wochen haben, sind wir Gott dankbar, wenn wir dies geniessen können.»
Wie seine Kollegen freut sich auch Gesundheitsminister Alain Berset (SP) auf die kommenden Tage. «Ich werde versuchen, Ferien zu machen.» Trotz Sommerferien werde der Bundesrat die Situation in den nächsten Tagen und Wochen weiter verfolgen.
Gleichzeitig spielt er den Ball den Kantonen zu: «Sie müssen tätig werden, wenn sich die Situation ändert.»