Coronavirus: Festivals und Co könnten neue Omikron-Welle auslösen

Sommerzeit ist Festivalzeit. Jedoch begünstigen die Grossanlässe auch die Ausbreitung der neuen Omikron-Subvarianten des Coronavirus in der Schweiz.

Menschen nehmen trotz Coronavirus mit Masken am Cruilla-Festival in Barcelona teil. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Portugal lassen derzeit zwei neue Omikron-Subvarianten die Fallzahlen steigen.
  • BA.4 und BA.5 werden auch bald in der Schweiz ankommen, ist Virologe Andreas Cerny sicher.
  • Festivals und Co erhöhen dabei das Risiko einer neuen Corona-Welle.

Die Temperaturen steigen, die Sonne kommt und die Fallzahlen sinken weiter. Das sind die idealen Voraussetzungen für einen gelungenen Festival-Sommer.

Berichte aus Portugal könnten Festival-Gängern jedoch die Vorfreude etwas schmälern. Dort breiten sich nämlich derzeit die Untervarianten BA.4 und BA.5 des Coronavirus aus – und lassen die Zahlen steigen.

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Das kommt auch in der Schweiz auf uns zu, sagt Virologe Andreas Cerny gegenüber Nau.ch. «Wann genau, ist aber schwer zu sagen.»

Fest steht, die vielen Festivals, Sportanlässe und Co werden nicht gerade dabei helfen, die Ausbreitung der neuen Varianten zu bremsen.

«Diese und die Reisetätigkeit sind sicher Faktoren, welche das Risiko einer Omikron BA.4/BA.5-Welle in der Schweiz erhöhen», erklärt auch Cerny. Zudem verhindere das warme Wetter den Anstieg der Infektionszahlen diesmal nicht, wie die Zahlen aus Portugal zeigen würden.

Auch Genesene und Geimpfte könnten sich wieder mit Corona anstecken

Der Virologe warnt ausserdem: «Die neuen Varianten können auch Genesene und Geimpfte infizieren. Sie haben neue Mutationen, welche von den bisher gebildeten Antikörpern nicht mehr erkannt werden.»

Nach zwei Jahren Pause wegen des Coronavirus findet das Gurtenfestival dieses Jahr wieder statt. - Keystone

Glücklicherweise scheinen auch diese neuen Mutationen eher ungefährlich zu sein. In anderen Ländern ist mit der Ausbreitung der neuen Virusvariante die Zahl der Hospitalisierungen und Todesfälle nicht wesentlich gestiegen.

Die deutsche Virologin Sandra Ciesek informiert auf Twitter über die neuen Corona-Varianten. - Twitter / @CiesekSandra

«Bisher gibt es keine Beweise, dass sich die Krankheitsschwere wesentlich verändert hat», schreibt die deutsche Virologin Sandra Ciesek auf Twitter. Sprich: BA.4 und 5 sind wohl nicht gefährlicher als BA.2.

Neue Varianten des Coronavirus aus Südafrika

Entdeckt wurden die Subvarianten BA.4 und BA.5 erstmals Anfang Jahr in Südafrika. Seither sind sie dort zur dominanten Variante des Coronavirus geworden, erklärt Ciesek in ihrem Twitter-Thread.

Inzwischen konnten die Omikron-Subvarianten in circa 20 Ländern nachgewiesen werden, darunter etwa auch in unserem Nachbarland Deutschland. In der Schweiz sei jedoch gemäss Abwassermessungen immer noch BA.2 dominant, erklärt Cerny.

Die Varianten BA.4 und BA.5 werden bald auch in der Schweiz ankommen, ist Virologe Andreas Cerny überzeugt. - Screenshot SRF

Das Coronavirus ist jedoch nicht die einzige Gefahr, die diesen Sommer an Festivals droht. Erst vor einigen Tagen warnte die WHO, dass bei diesen auch die Affenpocken weiterverbreitet werden können.