Coronavirus: In diesen Ländern gilt bereits die Maskenpflicht
Je näher der Exit-Plan in der Schweiz rückt, desto lauter wird die Forderung nach einer Maskenpflicht, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu dämmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 27. April werden die ersten Corona-Massnahmen in der Schweiz gelockert.
- Noch immer verzichtet der Bundesrat auf eine Empfehlung für das Tragen einer Schutzmaske.
- Doch der Druck steigt: Immer mehr Nachbarländer führen gar eine Pflicht ein.
Der Druck, Masken auch im Alltag zu tragen, steigt täglich an. Nicht nur auf Twitter gehen Hashtags wie #maskenauf viral, sondern auch immer mehr Experten sprechen sich dafür aus.
Die Schweizer Regierung betont derweil: Es gebe keine allgemeine Maskenpflicht wegen des Coronavirus. «Sicher auch nicht auf der Strasse», so Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset.
Führende Schweizer Immunologen können dies nicht nachvollziehen.
Epidemiologen plädieren zunehmend für Masken
In der gestrigen SRF-Puls-Ausgabe erklärte beispielsweise Marcel Salathé, Epidemiologe an der ETH Lausanne: «Es ist klar, dass die Masken etwas bringen. Es irritiert mich ein bisschen, das man da lange darüber noch diskutiert.»
Manuel Schmid, Neonatologe am Universitätsspital Zürich sagt: «Wir wissen nicht genau, wie viel das Masketragen hilft.» «Die Wahrscheinlichkeit, dass es schadet, ist extrem gering. Also: Let's do it!»
Die neuste Übersicht zu den Masken liefert Thomas Jefferson, langjähriger Kenner der Frage und Epidemiologe an der Universtiy of Oxford.
Auch er sagt, es gebe noch keine guten Belege, daher solle man es tun und versuchen. Der Druck auf die Schweiz steigt – nicht zuletzt aufgrund der Nachbarländer, welche bereits eine Pflicht eingeführt haben.
In diesen Ländern gilt Maskenpflicht wegen des Coronavirus
Seit in Österreich der Lockdown vergangene Woche gelockert wurde, gilt in den Läden eine allgemeine Schutzmaskenpflicht. Und dies sogar, obschon sich Kanzler Sebastian Kurz zunächst gegen das Tragen von Masken ausgesprochen hatte.
Auch in Deutschland gilt das Tragen von Masken dringend als empfohlen. Gemäss Bundeskanzlerin Angela Merkel insbesondere im «öffentlichen Personenverkehr und beim Einkaufen». Die einzelnen Bundesländer handhaben dies im Kampf gegen das Coronavirus aber sehr unterschiedlich. Daher fordern die Grünen nun «eine klare, gemeinsame Linie» von Bund und Ländern.
Die Sachsen waren die ersten, dort gilt schon seit Montag eine Maskenpflicht für Geschäfte und den Nahverkehr. Thüringen will ab Freitag nachziehen, Bayern kommende Woche. In Mecklenburg-Vorpommern sind Masken ab kommendem Montag Pflicht, aber nur im Nahverkehr. Und Baden-Württemberg plant eine Maskenpflicht in Läden, Bussen und Bahnen.
In Italien – vor allem in der Lombardei – gilt seit Wochen eine Maskenpflicht. Dies für diejenigen, die die eigenen vier Wände verlassen. Die norditalienische Region mit den Städten Mailand, Bergamo und Brescia ist das bisher am stärksten von COVID-19 betroffene Gebiet.
In Spanien und Frankreich gibt es derzeit noch keine allgemein gültige Maskenpflicht. Jedoch kündigte die Bürgermeisterin von Paris am Wochenende an, zwei Millionen Masken an die Bevölkerung zu verteilen. Auch sprach sie sich für eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr aus.
New York in Amerika am stärksten vom Coronavirus betroffen
Ausserhalb Europas hat vor allem auch der amerikanische Bundesstaat New York mit dem Virus zu kämpfen. Gouverneur Andrew Cuomo riet, Menschen müssten künftig in der Öffentlichkeit Mund und Nase bedecken.
Dies vor allem, wenn sie nicht knapp zwei Meter Sicherheitsabstand zu anderen einhalten könnten.