Coronavirus: Kommt es zum Osteransturm auf Gratis-Tests?
Schnelltests auf das Coronavirus sind gratis. Doch nur jede sechste Apotheke bietet sie derzeit an. Die Nachfrage nach Tests dürfte bis Ostern weiter steigen.
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YouTube/@Der Schweizerische Bundesrat - BAG-Direktorin Anne Lévy äussert sich am Mittwoch, 24. März 2021, zu den Vorgaben für Schnelltests in Apotheken.
Das Wichtigste in Kürze
- Von den rund 1800 Schweizer Apotheken bieten derzeit rund 300 Corona-Schnelltests an.
- Die BAG-Direktorin möchte eine Änderung der Vorgaben für die Apotheken, um mehr zu testen.
- Doch die GDK hält diesbezüglich fest, dass auch asymptomatische Menschen ansteckend sind.
Seit Mitte März sind Schnelltests auf das Coronavirus für alle Menschen unabhängig von der Symptomlage gratis. Die Kosten werden vom Bund übernommen.
Doch rund eine Woche vor Ostern bietet nur ein Sechstel der Schweizer Apotheken Schnelltests auf das Coronavirus an: Auf «www.ihre-apotheke.ch» werden knapp 300 Apotheken angegeben, die diese Tests anbieten. Insgesamt gibt es in der Schweiz etwa 1800 Apotheken.
Steigende Nachfrage nach Tests auf das Coronavirus vor Ostern
Wie der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse auf Anfrage von Nau.ch erklärt, handelt es sich dabei um «unsere Publikumswebseite», auf der sich die testenden Apotheken registrieren können.
Es gebe jedoch einige mehr: «Bei uns haben sich noch nicht alle registriert», erklärt Mediensprecherin Rahel Rohrer. Zudem hätten einige erstmals ihre Webseite besucht und auf den kantonalen Corona-Informationsseiten einen Eintrag gemacht.
Dabei ist der Ansturm auf die Gratis-Tests in Apotheken bereits jetzt riesig. Die Nachfrage dürfte wegen Familien-Zusammenkünften an Ostern in den kommenden Tagen weiter steigen. Auch, weil der Bund die Personenlimite für private Treffen im Innern erst gerade auf 10 gehoben hat. Pharmasuisse geht zumindest davon aus, «dass die Nachfrage in der nächsten Woche weiter steigen wird».
Erste Kantone wappnen sich bereits dafür. So will etwa der Kanton Luzern die «Testkapazitäten möglichst rasch» wieder ausbauen, wie er in einer Mitteilung schreibt. Und im Kanton Aargau bauen die Spitäler ihre Testkapazitäten aus, wie «CH-Media» berichtet. In den Apotheken des Kantons seien die Corona-Test-Termine vor Ostern «knapp oder schon ausgebucht».
Pharmasuisse: Die 26 kantonalen Behörden sollen Auflagen lockern
Pharmasuisse würde hier gerne aushelfen, mehr Apotheken wollen die Schnelltests auf das Coronavirus anbieten. Das scheitere aber an den kantonalen Anforderungen, die für manche Apotheken schwierig zu erfüllen seien.
Dabei geht es etwa um einen separaten Ein- und Ausgang oder Raum für die Personen, die getestet werden. «Viele Apotheken suchen aktiv nach einer Lösung, um die Schnelltests behördenkonform anbieten zu können.»
BAG-Direktorin Anne Lévy wünscht sich eine Lockerung dieser Anforderungen, es gehe ja um asymptomatisches Testen. Sie wisse nicht genau, woher diese Vorgaben kämen, sagte Lévy. Diese hätten vielleicht in Zeiten Sinn ergeben, als vor allem symptomatische Personen getestet wurden. Aber jetzt brauche es hier einen Wechsel und eine Umstellung der Apotheken.
Sowohl Kantone als auch Pharmasuisse hätten Signale gegeben, dass sie die Vorlagen lockern wollten. Pharmasuisse-Sprecherin Rohrer sagt, dass dies nur möglich sei, wenn die 26 kantonalen Behörden ihre Auflagen an die Apotheken entschärfen. Am Apothekerverband scheint es also nicht zu scheitern.
GDK: «Auch asymptomatische Personen können ansteckend sein»
Tobias Bär, Mediensprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), sagt auf Anfrage von Nau.ch, dass die Auflagen laufend überprüft und den Entwicklungen angepasst werden.
Zudem scheint die GDK nicht ganz mit der Argumentation Lévys einverstanden zu sein: «Auch asymptomatische Personen können ansteckend sein und unter den ‹Asymptomatischen› können sich allenfalls auch Personen mit Symptomen befinden.»
Bär hält aber auch fest, dass es nicht die GDK sei, welche die Auflagen für die Apotheken festlege. «Wir haben dazu auch keine Empfehlungen formuliert. Inwiefern die Kantone ihre Auflagen anpassen werden, können wir nicht beurteilen.»
Der beste Weg für Personen, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen, führe über die kantonalen Webseiten. Auf diesen seien sämtliche Testangebote aufgeführt. So seien zuletzt einige Testzentren «eher wenig ausgelastet» gewesen.
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Tatsächlich scheint der Schnelltest in der Apotheke der populärste Test-Weg zu sein: «Das BAG hat uns bescheinigt, dass die Apotheken von allen Gesundheitsakteuren zurzeit am meisten Schnelltests durchführen», sagt Pharmasuisse-Sprecherin Rohrer.