Coronavirus live: Murtensee-Besucher halten sich an Corona-Regeln
In der Schweiz sind 1638 Personen in Folge des Coronavirus gestorben, 30'707 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 30'707 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1638 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 22. Mai: +13 Infizierte +0 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.
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20.45: Am Auffahrt-Brückentag erlebt der Murtensee erneut einen Massenandrang. Doch trotzdem kommt es bis am Abend zu keinen Problemen. Die Corona-Abstandsregeln werden eingehalten. Die Stimmung ist entspannt.
Am Sandstrand in Salavaux VD herrscht heute wieder Hochbetrieb. Zahlreiche Familien, Freunde und Pärchen geniessen die sommerlichen Temperaturen. Der 19 Grad warme Murtensee lädt auch bereits zahlreiche Ausflügler zu einem erfrischenden Schwumm ein.
Die Grillplätze am Strand sind alle besetzt. Auch hier halten sich die Ausflügler an die Corona-Abstandsregeln: Pro Grillplatz hat es je eine Familie, die ihr Fleisch auf dem Rost grilliert. In Corona-freien Zeiten sind es stattdessen oft mehrere Familien, die es sich an einem Grillplatz gut gehen lassen.
Die Corona-Regeln werden auch auf dem Sand eingehalten: Die einzelnen Grüppchen sitzen mit Distanz auf ihren Badetüchern. Auch die Polizei hat ihr Dispositiv in Salavaux offenbar heruntergefahren. «Es gab bisher heute keine Patrouille hier», sagt ein Stammgast am Strand. Die Polizei ist aber trotzdem im Einsatz: Die Beamten verteilen wie vor Corona-Zeiten eifrig Parkbussen.
Auch in Murten FR tummeln sich heute viele Tagestouristen auf der grossen Pantschau-Wiese direkt am See. Auch hier das gleiche Bild: Die Leute sind entspannt, halten die Distanzregeln ein. Seit gestern ist die Wiese wieder geöffnet, nur das grosse Volleyball-Feld ist weiter geschlossen. Wann auch die Absperrung fällt, weiss heute am See in Murten niemand.
20.23: Chinesische Forscher haben weltweit erstmals mit einem möglichen Corona-Impfstoff eine Reaktion des Immunsystems bei Menschen hervorgerufen. Der in China getestete Impfstoff Ad5-nCoV habe sich in einer ersten Versuchsphase als sicher und gut verträglich herausgestellt, schreiben die Forscher im Journal «The Lancet» vom Freitag.
Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.
«Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar», erklärte Hauptautor Wei Chen vom Beijing Institute of Biotechnology. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virusspezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen.
19.44: Ärzte der Uniklinik Augsburg (D) haben bei der Obduktion 19 verstorbener Corona-Patienten durchwegs «ungewöhnlich schwere, teils mutmasslich irreversible» Schäden im Lungengewebe festgestellt.
Sie seien offensichtlich nicht bei der Beatmung, sondern am ehesten direkt durch das Virus entstanden, teilte die Uniklinik am Freitag mit. Das Ärzteteam sehe die Veränderung als Todesursache an.
Die Ergebnisse der ersten zehn Obduktionen beschreibt es im «Journal of the American Medical Association». Die Menschen hatten ein Durchschnittsalter von 79 Jahren. «Alle Patienten litten an schweren Grunderkrankungen, die jedoch nicht unmittelbar zum Tod führten», sagte Professor Bruno Märkl, Direktor der Pathologie an der Uniklinik.
18.30: Peter Bissig ist bekannt für seine grossen, schlanken Skulpturen. Da passt der BAG-Delegierte Daniel Koch genau ins Portefeuille des Bildhauers aus Isenthal im Kanton Uri.
Bissig hatte zunächst lediglich eine Skizze des «Mr. Corona» auf seinem Instagram-Account geteilt. Weil er damit auf grosse Resonanz stiess, hat er sich schliesslich dazu entschieden, das Projekt in die Tat umzusetzen.
Geschaffen hat der Künstler die Skulptur aus weichem Lindenholz, wie er der «Aargauer Zeitung» sagt. Mit dem Material lässt sich gut arbeiten. «Es ist sehr gleichmässig und weich, hat wenige Äste», so Peter Bissig. Bis die Figur fertiggestellt ist, braucht der Bildhauer drei Tage.
Daniel Koch erlangte im Zuge der Krise um das Coronavirus schweizweite Bekanntheit. Bis zu seiner Pensionierung Ende März war er Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamts für Gesundheit. Seither vertritt er das BAG als Delegierter für das Coronavirus weiter in der Öffentlichkeit.
15.53: Ein nicht offizielles Fussballspiel hat in Lausanne am Donnerstagabend fast 1000 junge Menschen angelockt. Dies, obwohl Massenveranstaltungen wegen des Coronavirus verboten sind.
Die Polizei nahm niemanden fest, sondern leitete eine Untersuchung ein, um die Verantwortlichen des Anlasses zu identifizieren. «Angesichts der Zahl der Anwesenden hätte ein Eingreifen für die Polizei kontraproduktiv und sogar gefährlich werden können». Dies sagte ein Sprecher der Stadtpolizei Lausanne dem Westschweizer Radio RTS. Die Polizei habe Abstand gehalten, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern.
Das wilde Spiel fand in Les Boveresses, im oberen Teil der Stadt, statt. «Wir wussten, dass sich da etwas zusammenbraut, aber wir kannten den genauen Ort nicht. Deshalb war es schwierig, das Spiel im Vorfeld zu verhindern», sagte der Polizeisprecher weiter.
Diese Art von Begegnung zwischen jungen Menschen würden in den sozialen Netzwerken organisiert. In den vergangenen Tagen hätten weitere solche Spiele im Kanton Waadt stattgefunden.
13.21: Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat die neusten Zahlen zum Coronavirus publiziert. Neu sind insgesamt 30'707 Personen in der Schweiz mit dem Virus infiziert, 13 mehr gegenüber dem Vortag.
Keine neuen Toten aufgrund von Coronavirus
1638 Personen sind am Coronavirus verstorben. Das sind gleich viele wie gestern Donnerstag.
13.12: Ein Team von kanadischen Wissenschaftlern will in Cannabis unerwartet ein wirksames Mittel gegen das Coronavirus gefunden haben. Das Team der Universität Lethbridge hat herausgefunden, dass der Wirkstoff «CBD Proteine blockt, die als Türöffner für Covid-19 Viren dienen».
Gemäss ihren Daten hat der Drogenwirkstoff das Potenzial, das Infektionsrisiko um 70 bis 80 Prozent zu reduzieren.
Die Forscher betonen, dass das CBD oral eingenommen werden müsse. «Etwa als Mundspülung zur präventiven Massnahme», sagt Studienleiter Igor Kovalchuk gegenüber dem «Calgary Herald».
Die Forscher untersuchten rund 800 verschiedene Cannabis-Sorten. Der Schutzeffekt wurde aber nur bei 13 Arten festgestellt.
12.19: In Indien sind innerhalb von 24 Stunden 6088 neue Corona-Infektionen bekannt geworden. Das ist nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums der höchste Anstieg an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt leben 1,3 Milliarden Einwohner.
Seit einiger Zeit lockert das Land die weltgrösste Ausgangssperre zunehmens. Und in den vergangenen Tagen gibt es immer wieder neue Tagesrekorde.
Insgesamt gibt es in Indien inzwischen mehr als 118 000 Infektionen mit dem Coronavirus. Davon sind mehr als 3500 an der Lungenkrankheit gestorben.
10.07: Obwohl das Tessin Werbung dafür gemacht hat, die Auffahrts-Tage im Südkanton zu verbringen, bleiben die Touristen aus der Deutschschweiz aus. Auch heute Freitag herrscht vor dem Gotthardtunnel freie Fahrt. Die Angst vor der Coronavirus-Situation in stark getroffenen Tessin scheint zu gross zu sein.
Die Autobahn ist am Freitagmorgen fast leer. Statt ins Tessin zu fahren, stürmen die Schweizer hingegen die Ausflugsziele in der Deutschschweiz. Zum Beispiel der Alpstein im Appenzell oder auch der Oeschinensee im Berner Oberland wurden gestern regelrecht gestürmt.
Viele planen ihre Tessin-Ferien für den Sommer
Tessin Tourismus ist mit der Belegung an Auffahrt «den Umständen entsprechend zufrieden», wie Jutta Ulrich auf Anfrage erklärt. Es gäbe durchaus ausgebuchte Hotels an den Seen und auch in den Tälern habe es wieder Touristen.
Dennoch habe es sicher weniger Leute als in den Jahren zuvor. «Diese Zeit war sonst immer sehr gut für unsere Region.»
Im Hinblick auf die Sommerferien werde es bei den beliebten Hotels langsam eng. Viele seien schon zu 85 bis 90 Prozent reserviert. Es sei aber noch lange nicht alles komplett ausgebucht, so Jutta Ulrich.
Viele Reservationen für Juli und August seien für sieben oder mehr Tage. «Das ist länger als sonst und freut uns natürlich.»
09.50: Die Coronavirus-Pandemie wird den Tourismus in den Schweizer Grossstädten am härtesten treffen. Dies geht aus einer Studie der Credit Suisse hervor. Die Berghotels dürften wegen des Coronavirus dagegen von den inländischen Gästen profitieren.
Mit den nächsten Lockerungen am 8. Juni könnte auch der Tourismus in der Schweiz wieder ins Rollen kommen. Da globale Reisen wegen des Coronavirus aber noch immer stark eingeschränkt seien, werde man weiter auf ausländische Gäste verzichten müssen.
Kampf um inländische Touristen wegen Coronavirus
Aufgefangen werden soll dies durch Schweizer Touristen, welche ihre Ferien nun auch hauptsächlich im Inland verbringen werden. Der Kampf um inländische Touristen sei eröffnet, schrieb Studienautor Alexander Lohse. Die Frage sei nun, für welche Regionen sich die Gäste entscheiden würden.
09.30: Der Schweizer Spitäler schätzen den finanziellen Schaden durch die Covid-19-Massnahmen auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken. 80 Prozent davon wegen des Operationsverbots. Der Spitalverband H+ fordert nun einen Gesundheitsgipfel über die Kostenverteilung.
08.01: Grossbritannien will Abhängigkeit von China senken. So will der britische Premierminister Boris Johnson die Abhängigkeit seines Landes von wichtigen medizinischen Gütern aus China beenden. Auch andere strategische Waren sind betroffen.
Die Vorbereitungen dazu liefen unter dem Decknamen «Project Defend». Dies berichtete «The Times» am Freitag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Demnach sollen die wichtigsten wirtschaftlichen Schwachpunkte Grossbritanniens zunächst identifiziert werden.
Dies sei Teil eines umfassenderen neuen Ansatzes zur nationalen Sicherheit.
06.00: Das brasilianische Gesundheitsministerium empfiehlt ein umstrittenes Malaria-Medikament Hydroxychloroquinnun zur Behandlung von Corona-Patienten.
Das Mittel könnte auch Menschen mit nur leichten Symptomen verabreicht werden. Das hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Leitfaden für Ärzte.
Gegenüber einer früheren Version des Dokuments wurden einige Änderungen vorgenommen: Der Titel ist neu, eine Reihe von Quellnachweisen wurde gestrichen und die Verantwortlichen für den Text werden namentlich genannt.
Umstrittene Behandlung für Coronavirus
Zuletzt hatte Gesundheitsminister Nelson Teich um seine Entlassung gebeten. Dies, nachdem er sich mit dem Präsidenten Jair Bolsonaro wegen des Einsatzes des Medikaments überworfen hatte.
Hydroxychloroquin wird zur Behandlung von Malaria und bestimmten Autoimmunkrankheiten eingesetzt. Ob sich das Medikament auch zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 eignet, ist noch nicht abschliessend geklärt.
Die Nebenwirkungen des Präparats hingegen gelten als gut erforscht. Unter anderem kann die Einnahme zu einem erhöhten Risiko für Herzrhythmus-Störungen führen.
Trump nimmt Hydroxychloroquin als Prophylaxe
Trotzdem versprechen sich einige von dem Medikament eine wirksame Waffe gegen die grassierende Corona-Pandemie. US-Präsident Donald Trump preist Hydroxychloroquin als «Geschenk Gottes» im Kampf gegen das Coronavirus. Er nimmt es nach eigenen Angaben prophylaktisch, um sich gegen eine Ansteckung zu schützen.
Brasilien entwickelt sich immer mehr zum neuen Zentrum der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem grössten Land Lateinamerikas 310'087 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. Mindestens 20'047 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
05.00: Ob Mund-Nase-Schutz oder Wohnzimmerkonzert: Die Krise rund um das Coronavirus ist noch nicht vorbei, aber schon museumsreif. Das Ostfriesische Landesmuseum sucht Exponate aus der Region, die den Alltag in der Corona-Krise symbolisieren.
«Dies können beispielsweise besonders modische oder originelle Mund-Nasen-Masken sein. Oder auch einfallsreiche Beiträge zum sogenannten Homing wie Gemeinschaftsaushänge in Mietshäusern».
Das sagte Museumsdirektor Wolfgang Jahn zur DPA. Und weiter: «Dabei ist davon auszugehen, dass Kreativität mindestens so ansteckend ist wie Covid 19.»
04.00: China gibt wegen des schwierigen Umfelds infolge des Coronavirus erstmals seit Jahrzehnten kein Wirtschafts-Wachstumsziel an. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsbericht von Ministerpräsident Li Keqiang hervor.
Seit 1990 hatte die Regierung jeweils zu Beginn des Nationalen Volkskongresses einen Zielwert für das Wachstum das Bruttoinlandsprodukt genannt.
Chinas Wirtschaft ist geschumpft
Die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt war im ersten Quartal um 6,8 Prozent geschrumpft. Nach Jahren des Wachstums ist es das erste Mal, dass Chinas Wirtschaft seit Einführung der Quartalsstatistik 1992 schrumpft.
Die Virus-Epidemie hatte zu starken Einschränkungen bei Produktion und Konsum geführt.Um die Konjunktur anzukurbeln, nimmt die Regierung ein höheres Defizit in Kauf. Es soll in diesem Jahr bei mindestens 3,6 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. 2019 waren es 2,8 Prozent.
02.30: Wegen der Zehntausenden Toten in der Corona-Pandemie in den USA lässt Donald Trump Flaggen auf halbmast hängen. Das kündigte der US-Präsident auf Twitter an.
Demnach sollen über drei Tage hinweg Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden und Nationaldenkmälern an die Toten erinnern.
Am Montag begehen die USA den Memorial Day, an dem traditionell der Kriegsveteranen und Gefallenen gedacht wird. Auch dann werde auf halbmast geflaggt, erklärte Trump.
USA hat schon über 94'000 Tote zu beklagen
Auch die Demokraten forderten von Trump die Flaggen auf halbmast zu hängen. Und zwar sobald die Zahl der Toten infolge der Pandemie 100'000 erreicht. «Es würde ein nationaler Ausdruck der Trauer sein, den jeder in unserem Land so sehr braucht», erklärte Nancy Pelosi.
In den USA sind bereits mehr als 94'500 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Infektionen in dem Land liegt bei über 1,57 Millionen. Weltweit gibt es bereits über 5 Millionen Fälle.
21.30: In Frankreich sind seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie 28'215 Menschen gestorben, das sind 83 mehr als noch am Vortag. Das teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Paris mit.
Es handelt sich um einen vergleichsweise niedrigen Anstieg. Frankreich gehört in Europa zu den besonders vom Coronavirus betroffenen Ländern.
Weiterhin Einschränkungen in Frankreich
Die Regierung hatte die strengen Ausgangsbeschränkungen für Bürger vor rund eineinhalb Wochen gelockert. Es gibt aber weiterhin Einschränkungen.
So sind Reisen mit einer Entfernung von über 100 Kilometern nur bei besonderen beruflichen oder privaten Anlässen erlaubt. Die Behörden riefen mehrfach dazu auf, bei den sommerlichen Temperaturen die Sicherheits- und Abstandsregeln einzuhalten.