Fahnen in den USA werden in Trauer um Corona-Opfer auf Halbmast gesenkt

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Als offizielle Geste der Trauer um die Todesopfer der Coronavirus-Pandemie in den USA werden Fahnen im ganzen Land drei Tage lang auf Halbmast hängen.

Fahnen vor dem Kapitol in Washington
Fahnen vor dem Kapitol in Washington - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahl der Todesopfer im Land nähert sich der Marke von 100.000 an.

Dies ordnete Präsident Donald Trump an, wie er am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Die US-Flaggen an Bundesgebäuden und nationalen Monumenten werden nach seinen Angaben von Freitag bis Sonntag wegen der Corona-Opfer auf Halbmast gesenkt.

Auch am Montag werden die Fahnen auf Halbmast bleiben - dann aber zu Ehren von im Einsatz gefallenen US-Soldaten. Am Montag ist in den USA ein als Memorial Day bezeichneter Feiertag, der den im Krieg gefallenen Militärs gewidmet ist.

An dem wegen des Feiertags verlängerten Wochenende in den Vereinigten Staaten wird die Zahl der dortigen Todesopfer wahrscheinlich die Marke von 100.000 überschreiten. Am Donnerstag wurden weitere 1255 Todesfälle binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Todesopfer im Land stieg damit nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 94.661. Die Zahl der Infektionsfälle liegt bei 1,57 Millionen.

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Trump wird von Kritikern vorgeworfen, nicht schnell und entschlossen genug auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in die Vereinigten Staaten reagiert zu haben.

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Schätzung von Forschern der New Yorker Columbia-Universität hätten 36.000 Todesfälle vermieden werden können, wenn die Mitte März verhängten Ausgangssperren und anderen Restriktionen nur eine Woche früher verhängt worden wären.

Die Zuständigkeit für die Corona-Massnahmen liegt in den USA allerdings grösstenteils nicht bei der Bundesregierung in Washington, sondern bei den einzelnen Bundesstaaten und Verwaltungsbezirken. Trump hat jedoch stets seine Frustration über diese Massnahmen bekundet. Schon seit Wochen dringt er auf eine zügige Lockerung der Restriktionen und ein Wiederhochfahren der Wirtschaft. Dabei hat Trump offenbar nicht zuletzt seine Chancen bei der Präsidentenwahl im November im Blick.

Am Donnerstag appellierte Trump abermals an die Gouverneure von Bundesstaaten, bei der Lockerung der Corona-Restriktionen aufs Tempo zu drücken. Es werde das Land «zerbrechen», wenn dies nicht geschehe, warnte der Präsident bei einem Besuch im Bundesstaat Michigan, der bei der Wahl eine wichtige Rolle spielt.

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