Coronavirus: Teenies unter 16 Jahren müssen auf Impfung warten
Die Schweiz impft, was das Zeug hält. Immer mehr Altersgruppen erhalten den Piks gegen das Coronavirus. Teenies müssen sich vielerorts allerdings gedulden.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Kantone lassen weitere Altersgruppen zur Corona-Impfung zu.
- Allerdings müssen Jugendliche unter 18 Jahren auf die Pfizer-Impfung warten.
- Wie schnell U18-Jährige an das Vakzin gelangen, hängt dabei von den Kantonen ab.
Ein Termin, ein Piks und ein Pflaster auf die Einstichstelle. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer lassen sich gegen das Coronavirus impfen. Mit Eintreffen der Impfstoff-Lieferungen schalten immer mehr Kantone Termine frei.
So kann sich in immer mehr Kantonen die breite Bevölkerung gegen das Coronavirus impfen lassen. Seit heute impft auch Bern unerwartet alle Personen ab 18 Jahren. Geduld ist allerdings bei den Teenies unter 18 Jahren gefragt.
U18 erhalten nur Pfizer-Impfung
Auch in Bern müssen U18-Jährige weiterhin auf ihre Dosis warten. In der Nacht auf Mittwoch erteilte der Kanton allen Impfgruppen ab 18 Jahren die Freigabe.
«Es gibt noch keine Empfehlung vom BAG, ab wann die Gruppe R aufgeschaltet werden soll.» So begründete es Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion. Im Zentrum stehe nun die Verteilung der grossen Terminmengen.
«Die Gruppe R kommt dann schon dran», so Giebel. Es handle sich bei dieser Gruppe um verhältnismässig wenige Personen. So wenige, dass nicht einmal eine Statistik darüber geführt werde. Auch im Kanton Waadt müssen sich U18-Jährige noch etwas gedulden.
Vorrang für ältere Impfgruppen
Grünes Licht für den Piks gibt es hingegen bereits im Kanton Schwyz, Neuenburg, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden. Auch im Thurgau, Obwalden, Jura, Graubünden und Glarus werden Jugendliche ab 16 Jahren geimpft.
Die Kantone Aargau, Genf, Baselland, Nidwalden, Schaffhausen, Zug und Zürich sind noch nicht so weit. Sobald sie die älteren Gruppen geimpft haben, gibt es aber auch bei ihnen die Impfung ab 16 Jahren. Dasselbe gilt fürs Wallis und im Tessin.
Basel-Stadt, Freiburg, Luzern und Solothurn haben sich beim Impfprozess von U18-Jährigen bisher noch nicht festgelegt. Auch dort haben ältere Menschen erst mal Vorrang.
Hinzu kommt für die Teenies eine weitere Hürde: Swissmedic und die Eidgenössische Impfkommission EKIF empfehlen den Jungen lediglich den Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Kantone planen Impfstoffe gegen Coronavirus autonom ein
«Der Impfstoff von Pfizer wurde von Swissmedic für Personen ab 16 Jahren zugelassen. Der Impfstoff von Moderna ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen.» Dies erklärt Tobias Bär, Kommunikationsverantwortlicher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK.
Auch die Kantone würden sich beim Impfen gegen das Coronavirus an die Vorgaben der EKIF halten. Wie kommt es, dass einige Kantone U18-Jährige impfen und andere nicht? Wird der Impfstoff nicht gerecht aufgeteilt?
«Schlussendlich sind die Kantone selber für das Management des Impfkontingents verantwortlich», sagt Mediensprecherin Masha Foursova vom Bundesamt für Gesundheit. Die in der Schweiz eintreffenden Lieferungen stammen entweder von Pfizer oder Moderna. Jede Lieferung werde gerecht auf die einzelnen Kantone aufgeteilt, so das BAG.
Impfzentrum oder Arztpraxis
«Jeder Kanton erstellt für sich anschliessend kurz- und langfristige Impfprognosen», sagt Foursova zu Nau.ch. So werden die Kontingente strukturiert und die entsprechenden Impfgruppen anschliessend aufgeboten.
Der logistische Aufwand unterscheide sich dabei. So kann es sein, dass ein Moderna-Impfstoff nur in Arztpraxen verimpft wird, während Pfizer im Impfzentrum zum Einsatz kommt.
Dies könnte mit der Kühlung der Vakzine gegen das Coronavirus zusammenhängen. Das Vakzin von Pfizer muss bei minus 70 Grad aufbewahrt werden, während der Moderna-Impfstoff bei minus 20 Grad gelagert wird.
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Sprich Jugendliche unter 18 Jahren werden für den Piks ins Impfzentrum beordert. Während alle anderen Bürgerinnen und Bürger sich beim Arzt impfen lassen können. Auch hier sei das Vorgehen von Kanton zu Kanton verschieden, wie Foursova betont.