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Coronavirus: In Bern herrscht nach Termin-Flut grosser Frust

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Bern,

In Bern kursiert Impf-Frust! Ab heute können sich alle Personen ab 18 Jahren für den Piks gegen das Coronavirus anmelden. Doch nicht alle freuen sich darüber.

Coronavirus Corona-Impfung
Eine Fachperson verabreicht eine Impfung gegen das Coronavirus. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Bern schaltete vergangene Nacht heimlich Impftermine für alle ab 18 frei.
  • Dennoch herrscht Frust: Nicht jeder konnte einen Termin ergattern.
  • In den Sozialen Medien tun die Impfwilligen ihren Unmut kund.

Klammheimlich hat der Kanton Bern in der Nacht auf Mittwoch neue Impfgruppen freigeschaltet. Ab sofort können alle Personen ab 18 Jahren ihren Termin für den Corona-Piks buchen – falls sie einen ergattern.

Quarantäne Monate
Eine Krankenschwester füllt eine Spritze Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus in einer Hausarztpraxis. - dpa

Was zuerst als Fehlermeldung eingeschätzt wurde, hat der Kanton heute Morgen bestätigt: «Ja, wir haben in der Nacht die Termine für sämtliche Impfgruppen aufgeschaltet.» Dies bestätigte Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion am Morgen gegenüber Nau.ch.

Nacht-und-Nebel-Aktion

Rund um die Hauptstadt halten sich Freude und Frust die Waage. Weil sich die Nacht-und-Nebel-Aktion des Kantons wie ein Lauffeuer verbreitete, konnte längst nicht jeder einen Termin ergattern. Das Vorgehen des Kantons sorgt in den Sozialen Netzwerken für Kopfschütteln und Ärger.

So teilt etwa dieser Twitter-User seinen Ärger über den Kanton im Kurznachrichtendienst:

coronavirus bern
Twitter-Nutzer Michael Räber ist nicht erfreut über das Vorgehen des Kanton Bern. - Twitter/@iwatnew

Der Kanton begründete das Chaos damit, dass die freien Termine auf die 13'000 freigegebenen und nicht nachgefragten Dosen von gestern zurückgingen. Dass schon in der Nacht und am frühen Morgen Termine frei waren, liege am System. Da der Kanton gestern Abend mit der Umstellung begonnen hat, waren also die «übrigen Termine» bereits heute Morgen verfügbar.

Termine sind hart umkämpft

Bereits um 8 Uhr waren davon allerdings nur noch einige wenige übrig. Viele impfwillige Bernerinnen und Berner mussten nach der guten Nachricht also mit grosser Enttäuschung feststellen, dass sie weiterhin warten müssen.

Der Run auf die Termine sorgte anschliessend für weiteren Unmut. Während der Buchung schnappten sich Impfwillige gegenseitig die Termine weg.

twitter coronavirus
Die Impfung gegen das Coronavirus ist heiss begehrt – und hart umkämpft. - Twitter/@rolf76540487

Grosse Impfbereitschaft

«Einige waren offenbar sehr schnell, wir waren selber überrascht», so der verblüffte Sprecher der Gesundheitsdirektion. «Es zeigt aber erfreulicherweise, wie hoch die Impfbereitschaft ist.» Einer von ihnen ist der Twitter-User Urs Brönnimann. Er konnte sich einen heiss begehrten Termin unter den Nagel reissen:

Einen Impftermin zu ergattern ist nicht selbstverständlich. Weiter gedulden müssen sich auch Jugendliche unter 18 Jahren. Die Termine für ihre Impfgruppe «R» werden erst später aufgeschaltet.

Geduld ist gefragt

Wie der Kanton schreibt, sollen in den nächsten vier Wochen 200'000 Impfdosen eintreffen. Ein Run auf den Piks im Arm? Das hätte sich auch dieser Twitter-User hier wohl nicht zu träumen gewagt:

«Jetzt ist es halt schnell gegangen, aber ich bin eigentlich froh darum», erklärte die Berner Kantonsärztin Linda Nartey am Nachmittag vor den Medien den Umstand, dass die Gruppe M nun gar keine Vorteile mehr hat. Man sei weiterhin darauf angewiesen, dass sich so schnell wie möglich alles Impfwilligen und auch die gefährdeten Personen impfen lassen, so Nartey.

Neben viel Unmut gibt es aber auch Anlass zur Freude. Bernerinnen und Berner bedanken sich beim Kanton und tun es damit dieser Twitter-Nutzerin gleich:

twitter coronavirus
Bernerinnen und Berner sagen der Kantonsregierung Danke. - Twitter/@egiammaria

Wer sich heute Morgen keinen Impftermin ergattern konnte, der hat vielleicht heute Abend um 20 Uhr mehr Glück.Dann will der Kanton nämlich laufend die nächsten 10'000 Termine aufschalten.

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