Frau nach Attacke in Genf aus Koma erwacht

Eine der Frauen, die von einer Männergruppe brutal zusammengeschlagen wurde, ist aus dem Koma erwacht. Die mutmasslichen Täter wurden identifiziert.

Eine Frau an der Demonstration in Genf gegen Gewalt an Frauen. Auf dem Schild steht: Stoppt die Gewalt gegen Frauen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frau, die im Koma lag, ist erwacht.
  • Die mutmasslichen Täter befinden sich in Polizeigewahrsam.

Eine der Frauen, die vor einem Nachtlokal in Genf von einer Gruppe von Männern brutal verprügelt worden sind, ist aus dem Koma erwacht. Dies bestätigte die Genfer Staatsanwaltschaft am Freitag zu Berichten von «Radio Lac» und «Blick».

Der Sprecher der Genfer Staatsanwaltschaft, Henri Della Casa, konnte auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA keine näheren Angaben zum Gesundheitszustand der Frau machen. Diese sei am Donnerstagabend aus dem Koma erwacht. Mehr könne er nicht sagen, so Della Casa.

Der Vorfall hatte sich vor zehn Tagen ereignet und schweizweit eine grosse Welle der Empörung ausgelöst. Fünf Frauen waren vor einem Nachtlokal in der Altstadt von Genf von einer Gruppe von Männern auf offener Strasse verprügelt worden. Zwei der Opfer mussten mit schweren Kopfverletzungen ins Spital gebracht werden.

Die mutmasslichen Täter wurden inzwischen mehrheitlich identifiziert und stammen offenbar aus dem grenznahen Frankreich. Die Genfer Staatsanwaltschaft hatte Anfang Woche beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) beantragt, das Verfahren wegen der Nationalität der Verdächtigen an Frankreich abtreten zu können. Die französischen Behörden wollten erst wieder informieren, wenn die mutmasslichen Täter festgenommen sind.

Der brutale Angriff auf die Frauen schockierte die ganze Schweiz. Nicht nur in Genf, sondern auch in Lausanne, Bern, Basel und Zürich fanden Kundgebungen von mehr als 600 Menschen statt, die ein Ende der Gewalt gegen Frauen forderten. Die Frauen der SP Schweiz forderten am Freitag in Bern als Reaktion auf den brutalen Angriff Massnahmen, darunter eine Präventionskampagne «Nein heisst Nein». Auch Frauen aus anderen Parteien wollten auf kantonaler und nationaler Ebene Vorstösse gegen Gewalt an Frauen einreichen.