Junge setzen im Sommer auf Ferienwohnungen
Der Bundesrat rät der Bevölkerung, die Sommerferien in der Heimat zu verbringen. Wie wirkt sich diese Empfehlung auf das Ferien-Verhalten der Jungen aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat rät dazu, die Sommerferien im Inland zu verbringen.
- Was heisst dies für die geplanten Partyferien der Jungen?
- Der Trend zielt klar auf den Heimat-Urlaub.
Weder Ibiza noch Mallorca – das Coronavirus macht jeder Hoffnung auf den Partyurlaub den Garaus. Der Bundesrat rät der Schweizer Bevölkerung, die Sommerferien in der Heimat zu verbringen. Doch können sich junge Schweizerinnen und Schweizer wirklich mit dem Gedanken an Wander-Ferien anfreunden?
Buchungsanfragen für die Schweiz steigen
«Die Buchungen für Ferien in der Schweiz ziehen momentan stark an» sagt Bianca Gähweiler, Medienverantwortlich der Hotelplan Group. Seit der Ankündigung der Lockdown-Lockerungen seien bei «InterHome» bereits 1100 Buchungsanfragen eingegangen. Mit «InterHome» bietet Hotelplan auch Ferienwohnungen und Häuser, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland, an.
Neben dem generellen Trend, die Sommerferien im Inland zu verbringen, steigt demnach das Interesse an Ferienwohnungen. «Seit es Airbnb gibt, haben auch Junge ihre Vorlieben für Ferienwohnungen wieder entdeckt», so Gähweiler. Diese hatten davor insbesondere bei den Jungen mit einem verstaubten Image zu kämpfen.
Preislich sei eine Ferienwohnung eine sehr interessante Alternative zum Hotel, findet Bianca Gähweiler.
Barbara Gisi, Direktorin des Schweizer Tourismusverbands sieht auch die Chancen der Krise. «Der Sommer 2020 bietet den Schweizerinnen und Schweizern die Möglichkeit, ihr Land zu entdecken.» Bereits jetzt würden Buchungszahlen in gewissen Regionen darauf hindeuten, dass dies auch den Plänen entspreche.
Junge bleiben vorsichtig mit ihren Ferien-Plänen
Auch Studentin Pascaline Widmer (25) findet, dass die Schweiz viel zu bieten hat. «Auch bei uns wird es in diesem Jahr mehr Schweiz-Urlaube geben, als jemals zuvor.» Sie sei froh, dass sie bisher noch keine Ferien-Buchungen vorgenommen habe, dies erspare ihr das Stornieren.
Auch die Schwestern Laura und Nina Krebs (19) bleiben diesen Sommer wohl in der Heimat. Eigentlich hätten sie im Juli eine Rundreise durch Amerika geplant. Diese fällt nun ins Wasser.
«Auch Tagesausflüge in den Zoo oder knapp über die Grenze können wir uns vorstellen. Wir warten aber zuerst den Entscheid des Bundesrats ab.» Vorsicht laute nun das Credo und buchen lasse sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt.
Kaum Gäste aus Ausland
Durch schöne Gesamterlebnisse könne der Schweizer Tourismus auch künftig auf einheimische Gäste zählen, sagt Barbara Gisi von Schweiz Tourismus. Trotzdem würden Destinationen, welche insbesondere ausländische Touristen beherbergen, übers Jahr hinweg wohl Einbussen verzeichnen.
«Im Jahr 2018 gaben die ausländischen Gäste insgesamt 16,6 Milliarden Franken in der Schweiz aus» so Gisi. Diese Einnahmen langfristig zu kompensieren, würde sehr schwierig werden.