Köppel wettert wegen Chinesen-Ausschluss gegen ETH
Die ETH unterzieht Studierende bestimmter Herkunft einer Sicherheitsprüfung. Das sei ja James-Bond-mässig, schimpft «Weltwoche»-Chef Roger Köppel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ETH wappnet sich gegen Spione unter Studierenden aus Ländern wie China.
- «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel hat kein Verständnis für solche Massnahmen.
- Das sei abwegig und diskriminierend.
«Eidgenössisch!» So heisse die ETH, Eidgenössische Technische Hochschule, betont «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel in seinem täglichen Video-Blog. Das ist zwar allseits bekannt. Doch Köppel streicht es heraus, denn er sei nicht sicher, ob die ETH sich wirklich «eidgenössisch» verhalte.
Stein des Anstosses: Die ETH verschärft die Zulassungsbedingungen für Studierende aus bestimmten Ländern aus Angst vor Spionage. Köppel bezieht sich dabei auf die Berichterstattung von Nau.ch, wonach zum Beispiel Studierende aus China betroffen sind.
«Das ist einfach völlig abwegig», wettert Köppel. Er nimmt aber auch den Schweizer Nachrichtendienst NDB ins Visier. Dieser unterstelle, chinesische Studenten seien Geheimagenten.
«Das ist sehr, sehr weit hergeholt, das wirkt etwas James-Bond-mässig», so Köppels Beurteilung. Die Sicherheitsprüfung der ETH sei ja viel strenger als diejenige an amerikanischen Universitäten.
Köppel über ETH: «Abwegig» und «Diskriminierung»
Die Vorstellung, «nur die Chinesen und andere angebliche Schurkenstaaten» würden spionieren, sei abwegig. Genauso wie die Diskriminierung bestimmter Staaten.
«Wenn schon, müsste sich die ETH halt wieder aufs ‹Eidgenössische› besinnen.» Das sei der entscheidende Punkt.
Für Roger Köppel ist der Fall klar: Man müsse der ETH, den Chinesen, aber auch den Amerikanern auf die Finger schauen.
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Während an der ETH selbst bereits Flyer mit «Nazi»-Vorwürfen zirkulieren, nimmt die ETH Zürich gegenüber Nau.ch Stellung. Man reagiere mit den neuen Regeln auf das sich rasch ändernde geopolitische Umfeld.
Das Vorgehen bei der Sicherheitsprüfung sei genauer geregelt und publiziert. Es gebe weder harte Ausschlusskriterien noch Automatismen.