BAG veröffentlicht Tipps für Weihnachten
Die zweite Welle des Coronavirus scheint abgeflacht zu sein. Doch das BAG warnt vor den Festtagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Winter ist da, die Fallzahlen sinken. Sie verbleiben jedoch auf hohem Niveau.
- Die Behörden hoffen auf einen Impfstoff Anfang nächstes Jahr.
- Für die Festtage hat das BAG Tipps veröffentlicht: Beispielsweise draussen «apérölen».
Auch wenn die Fallzahlen, Hospitalisationen und Todesfälle stabil bleiben oder sogar sinken, bleibt die Lage angespannt. Das BAG hat heute Tipps veröffentlicht, wie man trotz Corona Weihnachten feiern kann.
Hier die Übersicht der wichtigsten Erkenntnisse aus der Medienkonferenz:
– Das BAG empfiehlt, mit der Familie ehrlich über die Festtage zu sprechen. Unter Umständen könne man draussen spazieren gehen oder das Apéro nehmen. Sonst biete es sich auch an, das Fest zu verschieben oder auf eine Feier mit der ganzen Familie zu verzichten.
–Erste kantonale Programme für Härtefälle würden demnächst eingereicht werden. Im Dezember könnten erste Kantone schon mit den Programmen starten. Einen Monat später sollten überall solche Programme etabliert und funktionstüchtig sein. Der Bund wird sich zuerst wie vorgesehen mit 200 Millionen in einem 50-50 Verhältnis mit den Kantonen an der Finanzierung beteiligen.
– Die Vorbereitung einer Impfstrategie ist am Laufen. Mehr dazu will – oder kann – das BAG nicht kommunizieren.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen:
14:54 Die Pressekonferenz ist beendet. Aufgrund der Wintersession im Bundeshaus, die nächsten Montag beginnt, werden die Medienkonferenzen nur noch einmal in der Woche stattfinden. Die nächste wird am Dienstag, 14:00 Uhr stattfinden.
14:51 Das Impfzentrum in Basel ist in Planung, doch das BAG hat diese Strategie noch nicht abgesegnet. Basel sei auf einer Spur, wo man «eigentlich schon viel wisse», so Steffen. Es wurden mehrere Konzepte begutachtet.
Basel-Stadt hat wieder viel Neuinfektionen im nationalen Vergleich. Thomas Steffen ist aber zuversichtlich, dass die Massnahmen wirken werden. Der Kantonsarzt sei auf nächste Woche gespannt.
14:47 Die Schutzkonzepte auf Skistationen seien die Verantwortung der Kantone. Jedoch sei auch der Bund involviert und mit den Stationen im Gespräch. Man müsse Menschenmengen vermeiden, so wie in der Stadt, sagt Masserey.
14:45 Die Vorbereitung einer Impfstrategie laufe gleich schnell wie in anderen Ländern, sagt Masserey. Niemand könne genau sagen, wann das Impfen starten könne.
14:44 In ein paar Tagen dürfte die Westschweiz tatsächlich wieder besser dastehen. Die Inzidenz könnte wieder auf dem Niveau der Deutschschweiz sein, oder vielleicht sogar tiefer.
14:38 Nächste Woche soll die Prüfung von Schnelltests zur Prävention abgeschlossen sein, sagt Masserey. So könnten diese auch bei Pflegepersonal verwendet werden, zum Beispiel.
14:35 Die Missbrauchsfälle bei der Finanzhilfe durch den Bund geben zu reden. Die Eidgenössische Finanzkontrolle habe gute Resultate publiziert, so Jakob. Nur ein Bruchteil sei tatsächlich strafbar.
Rund 300 Verdachtsfälle seien nicht bestätigt. Unregelmässigkeiten seien weitere 300 festgestellt worden, jedoch ohne «kriminelle Energie». Da wurde auf eine Strafanzeige verzichtet.
14:34 In gewissen Kantonen steigen die Zahlen wieder. Massnahmen will Masserey nicht vorschlagen, das sei die Sache der Kantone. Der Bund sei in ständigem Dialog mit den Kantonen.
14:31 Die Kantone würden ihre Programme individuell ausgestalten. Ob A-fonds-perdu-Beiträge oder Darlehen, das liege in den Händen der Stände, so Jakob.
14:16 Erik Jakob vom SECO spricht über die Härtefälle-Verordnung. Diese wurde letzten Mittwoch veröffentlicht. Der Bundesrat wolle sich über die ganze Zeit hinweg mit bis zu 480 Millionen bei den Härtefällen beteiligen.
Rund 26 Milliarden hätte der Bundesrat bisher für Unternehmen bereitgestellt. Für die Härtefall-Klausel seien auch A-fonds-perdu-Beiträge vorgesehen.
Die Kantone seien zuständig für die Definition der Härtefälle. Auch seien sie für die Prüfung und Missbrauchsbekämpfung zuständig. Das SECO schätzt, dass erste Kantone schon im Dezember mit den Programmen starten könnten. Die Kantone würden «einen super Job machen», so Jakob.
14:12 Nun ergreift Thomas Steffen das Wort. Man könne nicht sagen, ob sich die positive Entwicklung so fortsetzen werde. Da könne die Optimierung der Massnahmen helfen: Steffen zeigt Massnahmen gegen die spanische Grippe in den 1920er Jahren.
Heute gebe es zu den – schon damals – gültigen Massnahmen heute die Maskenpflicht. Auch die Testung gelte es zu optimieren. Tests müssten mehr zum Alltag werden, sagt Steffen.
Der Stadtbasler Kantonsarzt wiederholt das Mantra der Behörden: Im Halbprivaten und Privaten müssten Schutzkonzepte auch eingehalten werden. Der Schweizer Sonderweg der «Teil-Lockdowns» müsse konsequent weitergeführt werden. «Wir müssen uns bewusst sein, dass dieser Winter nicht einfach wird», sagt Steffen zum Abschluss.
14:00 Virginie Masserey beschriebt die epidemiologische Lage. Sie habe sich stabilisiert, wenn auch auf einem hohen Niveau. Die Positivitätsrate sinke langsam, sei aber noch zu hoch. Die 14-Tages-Inzidenz betrage national 670, die Westschweiz und das Tessin hätten die höchsten Inzidenzen.
Die Spitäler seien weiterhin stark belastet, so Masserey. Etwa sechzig Prozent der IPS-Patienten seien Covid-Patienten. Die Massnahmen scheinen dennoch eine Wirkung zu haben, lautet das Fazit des BAG.
Masserey warnt vor einem Superspreader bei Familienfeiern. Das BAG veröffentliche heute Tipps, wie man die Festtage mit der Familie verbringen könne. Damit soll vermieden werden, dass die Fortschritte der letzten Wochen wegen der Festtage rückgängig gemacht werde.
Die vorgeschlagenen Massnahmen seien Spaziergänge draussen, eine Verschiebung des Fests oder einen Verzicht auf eine Feier.
Folgende Fachleute nahmen heute teil:
– Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG
– Thomas Steffen, Kantonsarzt Basel-Stadt, Vorstandsmitglied der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte
– Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO
– Valérie Donzel, Leiterin Ressort Regional- und Raumordnungspolitik, SECO
– Martin Walker, Vizedirektor, Leiter Ausgabenpolitik, Eidgenössische Finanzverwaltung EFV