Luzerner radelt bis Japan – und wird für russischen Spion gehalten
Ein Luzerner radelt in Etappen von Finnland bis Japan, um auf Alzheimer aufmerksam zu machen. Dabei gerät er jedoch in ein Sperrgebiet – und wird festgenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Mark Skinner will zum Thema Alzheimer sensibilisieren – darum radelt er um die halbe Welt.
- Er sammelt Spenden, hält Vorträge und spricht mit Betroffenen über ihre Erfahrungen.
- In Schweden wurde der 67-Jährige kurzzeitig fälschlich als Spion festgenommen.
Der britische Psychologe Mark Skinner, 67 Jahre alt und wohnhaft in Luzern, hat ein ambitioniertes Ziel: Er möchte mit dem Fahrrad in mehreren Etappen von Finnland bis Japan reisen, um auf Alzheimer aufmerksam zu machen.
Dabei hält er Vorträge, spricht mit Menschen über ihre Erfahrungen mit der Krankheit und sammelt Spenden für «Alzheimer's Disease International». Die «Luzerner Zeitung» berichtet über Skinners Mission.
Mutter war betroffen
Seine Reise lässt sich auf der Website pebbls.com unter «Cycle Expad to Finland & Japan» verfolgen.
Der Startpunkt in Helsinki ist bewusst gewählt: Finnland hat weltweit die höchste Rate an Alzheimer-Todesfällen, Japan die niedrigste.
Im letzten Jahr radelte Skinner bereits 4400 Kilometer von Luzern nach Helsinki. Am 22. April startet die nächste Etappe Richtung Türkei, die bis Oktober dauern soll. In zwei Jahren möchte er Japan erreichen.
Skinner selbst ist nicht erkrankt, aber seine Mutter litt über 15 Jahre an Alzheimer. Diese Erfahrung motiviert ihn, durch einen gesunden Lebensstil einer Erkrankung vorzubeugen.
Laut Alzheimer Schweiz helfen geistige Aktivität, Bewegung, gesunde Ernährung und soziale Kontakte dabei.
Doch Skinner kritisiert: «In der Gesellschaft gibt es keine präventive Haltung gegenüber der Krankheit.» Besonders junge Menschen seien sich der Risiken durch ungesunde Gewohnheiten nicht bewusst.
Schweden nehmen Velofahrer fest
Seine erste Etappe führte ihn im Frühjahr und Sommer 2024 über Deutschland. Unter anderem zum Geburtshaus von Alois Alzheimer, weiter nach Norwegen und Schweden. Dort versuchte er, möglichst naturnah zu fahren.
In Schweden geriet er dabei jedoch versehentlich in ein militärisches Sperrgebiet. Sicherheitskräfte verdächtigten ihn fälschlicherweise als russischen Spion, nahmen ihn fest und liessen ihn erst nach Polizeiintervention wieder frei.
Trotzdem stiess Skinner mit seinem Anliegen fast überall auf Verständnis. Viele Menschen erzählten ihm von eigenen Erfahrungen mit Demenz.
«Es ist eine stille Pandemie», sagt er. In Helsinki hielt er schliesslich einen Vortrag für Mitarbeitende von Volvo Trucks über Alzheimer und seine Mission.