Neue Schilder: Autofahrer ärgern sich über «falsche» 80er-Zonen

Bei Übergängen von der 50er- in die 60er-Zone stehen in Freiburg neue Schilder. Das ist verwirrend, findet ein Autofahrer. Der Kanton erklärt, was los ist.

Bei diesen widersprüchlich erscheinenden Temposchildern gilt Rechtsvortritt – denn ab hier darf maximal 60 km/h gefahren werden und nicht 80 km/h. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Freiburg ergänzt die 60er-Temposchilder mit Ende-50er-Schildern.
  • Bei einigen Autofahrern stösst dies auf wenig Begeisterung.
  • «Man könnte meinen, man sei in einer 80er-Zone», moniert Marek C.*

Darf man da nun 60 oder 80 fahren? In Tafers FR stehen am Ende der 50er-Zone neuerdings gleich zwei Tempo-Schilder. Links ein Ende-50er-Schild, rechts ein 60er-Schild.

«Ich finde das verwirrend und unnötig kompliziert», ärgert sich Autofahrer und Nau.ch-Leser Marek C.*.

«Wenn man zunächst nur das linke Schild sieht, könnte man meinen, man sei in einer 80er-Zone», sagt er. Zum Glück kenne er die Strecke und wisse, dass dort eine 60er-Zone komme.

Wie ein Screenshot auf Google Maps zeigt, stand an der Stelle vorher einfach ein 60er-Signal. «Das war doch viel verständlicher», findet Marek.

Tafers ist zudem kein Einzelfall – auch auf anderen Strassen im Kanton wurden diese neuen Schilder angebracht. Marek erzählt: «Ich habe schon von mehreren anderen Autofahrern gehört, dass sie das verwirrend finden.»

Der Kanton Freiburg nimmt gegenüber Nau.ch Stellung zu diesen «falschen» 80er-Zonen. Er bestätigt im Fall von Tafers, dass das Ende-50er-Schild seit Anfang dieses Jahres dort steht.

Kanton versteht Verwirrung nicht

Sonja Gerber von der Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt erklärt: «Es dient der Information, dass die allgemeine Höchstgeschwindigkeit – 50 km/h in Ortschaften – ab dieser Stelle nicht mehr gilt.» Im Rahmen der normalen Unterhaltsarbeiten würden diese zusätzlichen Schilder nach und nach angebracht.

Dass die Signalisation für Verwirrung sorgt, kann Gerber «nicht unbedingt» nachvollziehen. Für sie ist klar: «Aus unserer Sicht gibt es wenig Zweifel an der einzuhaltenden Geschwindigkeit.»

Doch weshalb änderte man die Beschilderung überhaupt? Gerber erklärt: «Diese Signalisationsmethode ist gemäss unserem Tiefbauamt besser mit dem Bundesrecht vereinbar.»

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Auch TCS-Mediensprecherin Vanessa Flack sagt auf Anfrage, eine solche Signalisation sei «nicht aussergewöhnlich». In einem solchen Fall gelte Tempo 60. Würde aber nur die Ende-50er-Tafel stehen, wäre 80 die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.

Marek ist immer noch nicht überzeugt. Er sagt zu den Erklärungen, dass es rechtlich und theoretisch vielleicht Sinn ergebe. Praktisch sei es aber aus seiner Sicht keine optimale Lösung.

Sein Fazit: «Es kann doch nicht sein, dass es plötzlich zwei Schilder braucht, wenn eines jahrelang ausreichte.»

*Name geändert