Roger Schawinski will Radiosender in der Südostschweiz realisieren

Medienunternehmer Roger Schawinski reicht ein Konzessionsgesuch für seinen Radiosender in der Südostschweiz ein. Er wolle damit die Meinungsfreiheit stärken.

Roger Schawinski im Studio von Radio 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Medienunternehmer Roger Schawinski plant einen Radiosender in der Südostschweiz
  • Die Gruppe um Schawinski hat das Konzessionsgesuch eingereicht.
  • Sie wollen Meinungs- und Angebotsvielfalt in der Region fördern.

Eine Gruppe um Medienunternehmer Roger Schawinski will unter dem Namen Radio Alpin einen Radiosender in der Südostschweiz realisieren. Die Gruppe hat nun ein Gesuch für eine Konzession im Sendegebiet Graubünden-Glarus-St. Galler Oberland beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eingereicht. Partner von Schawinski ist Stefan Bühler, Ex-Chefredaktor der Bündner Zeitung, wie Radio Alpin am Mittwoch mitteilte.

Die beiden Radio-Initianten verweisen auf «ein faktisches Medienmonopol» der Südostschweiz-Gruppe in der Region. Die Mediengruppe von Hanspeter Lebrument besteht aus TV Südostschweiz, Radio Südostschweiz sowie den Zeitungen «Südostschweiz» und «Bündner Tagblatt».

Radio Alpin-Programm konzentriert sich auf Information

Schawinski und Bühler schrieben in der Mitteilung: «Mit einer erneuten Vergabe der Radiokonzession könnte sie ihre bereits dominierende Stellung noch weiter ausbauen.» Gemäss der Gesetzgebung solle bei mehreren Bewerbungen aber jene den Vorzug erhalten, welche die Meinungs- und Angebotsvielfalt am meisten bereichere.

Roger Schawinski schimpft über die Schweizer Medien. - keystone

Schawinski und Bühler meinen, einen «substanziellen und nachhaltigen Beitrag für die Informations- und Meinungsvielfalt» in der Region erbringen zu können. Das 24-Stunden-Programm von Radio Alpin soll auf Information fokussieren.

Zweiter Versuch für Schawinski

Es ist nicht das erste Mal, dass Roger Schawinski einen Radiosender in der Region realisieren will. Schon anfangs der 2010er-Jahre kämpfte er um eine Konzession im Sendegebiet von Radio Südostschweiz, das damals noch Radio Grischa hiess.

Das Bakom erteilte Radio Grischa 2013 nach jahrelangem Seilziehen die definitive Konzession. Es war zum Schluss gekommen, dass die Südostschweiz Mediengruppe zwar den Markt dominiere, diese Position aber nicht missbrauche.

Schawinski zog danach ohne Erfolg vor das Bundesverwaltungsgericht. Auch eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg führte nicht zur gewünschten Konzession.