Russland: Journalist Kurt Pelda lässt sich «nicht einschüchtern»

Russland hat ein Verfahren gegen den Schweizer Kurt Pelda eröffnet. Der Kriegsreporter lässt sich von drohenden fünf Jahren Haft indes nicht einschüchtern.

Der Schweizer Kriegsreporter Kurt Pelda bei einem Referat im Jahr 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat ein Verfahren gegen den Schweizer Journalisten Kurt Pelda eröffnet.
  • Der erfahrene Kriegsreporter will weiterhin aus der Ukraine berichten.
  • Pelda wird dagegen künftig Länder meiden, die mit Russland befreundet sind.

Die russische Regierung hat ein Verfahren gegen den bekannten und erfahrenen Schweizer Journalisten Kurt Pelda eröffnet. Pelda drohen bei einer Verhaftung bis zu fünf Jahre Haft in Russland.

Der Journalist ist sich des Risikos bewusst, wie er in einem Interview mit seinem Arbeitgeber CH Media bestätigt: «In Russland hätte ich kein rechtsstaatliches Verfahren zu erwarten.»

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Pelda wird vorgeworfen, die Staatsgrenze der Russischen Föderation in der Region Kursk während der ukrainischen Offensive illegal überquert zu haben. Aus Kursk hatte Pelda zwei Artikel über eine von ukrainischen Soldaten begleitete Reise nach Sudscha verfasst.

Einschüchtern lassen will sich Pelda trotz des drohenden Verfahrens aber nicht: «Wenn sich wieder eine Gelegenheit bietet, mit den Ukrainern nach Russland zu fahren, werde ich die wohl wahrnehmen.»

Keine Reisen mehr zu Russland-Freunden

Gewisse Vorsichtsmassnahmen will Pelda gleichwohl treffen: «Ich werde künftig Länder meiden, die mit Russland befreundet sind», sagt der langjährige Kriegsreporter. Pelda war früher auch schon für die NZZ, den Tages-Anzeiger oder SRF tätig.

Zu diesen Ländern zählt Pelda im Interview etwa «Mali, Niger oder Burkina Faso. Natürlich auch Iran und Syrien oder Venezuela, wo ich früher öfter war». Aktuell befindet sich Pelda in Israel, «einem für mich sehr sicheren Land».

Als weitere Vorsichtsmassnahme werde er künftig weniger über seine Reisepläne sprechen als bisher: «Das wäre unvorsichtig.»

In die Ukraine will Pelda weiterhin reisen. «Dort fühle ich mich vor dem Zugriff Russlands sicherer als zum Beispiel in der Schweiz», sagt der 59-jährige Kriegsreporter.