Sion 2026: Olympische Winterspiele sind eine Chance
Für den Stadtpräsidenten von Sion VS ist die Kandidatur «Sion 2026» eine Chance für die Stadt. Sion will ein Öko-Quartier bauen und das Stade de Tourbillon temporär ausbauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Stadtpräsident von Sion VS, Philippe Varone, sieht die möglichen Olympischen Winterspiele 2026 als Chance.
- Sion will sich mit einer Million Franken an der Kandidatur beteiligen.
- Für das Olympische Dorf plant Sion für 115 Millionen Franken ein Quartier mit 300 Öko-Wohnungen.
Die Stadt Sion VS sieht in den Olympischen Winterspielen 2026 eine Chance zur Entwicklung verschiedener Projekte. Die Eröffnungs- und die Schlussfeier würden im Fussballstadion stattfinden, das zu diesem Zweck vergrössert werden soll.
Das finanzielle Engagement von Sion im Zusammenhang mit der Olympia-Kandidatur sei sehr massvoll und ohne grosse Risiken, sagte Stadtpräsident Philippe Varone am Donnerstag an einer Medienkonferenz. Sion werde sich mit einer Million Franken an den Kosten der Kandidatur beteiligen. In die Organisation oder die Infrastruktur werde hingegen kein einziger Franken investiert.
«Die Stadt wird nichts für die Spiele bauen», unterstrich Varone. Noch nicht beziffert werden könnten die Kosten für die Sicherheit, an denen sich die Stadt wahrscheinlich beteiligen müsste. Sion wäre als Austragungsort zuständig für die Organisation der Eröffnungs- und Schlussfeiern. Die Stadtbehörden wollen dafür das Stade de Tourbillon, das Heimstadion des FC Sion, mit temporären Strukturen ausbauen, sodass 25'000 Menschen darin Platz finden.
Öko-Quartier für die Zukunft
Sion müsste während der Spiele zudem 1640 Sportlerinnen und Sportler und deren Begleitpersonen unterbringen. Für dieses olympische Dorf plant Sion ein Öko-Quartier mit 300 Wohnungen, die laut dem Stadtpräsidenten auch dem Marktbedürfnis entsprechen. Die Baukosten werden auf 115 Millionen Franken geschätzt. Um Investoren zu finden, soll eine öffentliche Ausschreibung stattfinden.
Varone unterstrich, dass Sion nur einer von mehreren Partnern der Olympia-Kandidatur sei. Der Kanton Wallis und Swiss Olympic seien die beiden anderen Mitunterzeichner des Vertrags. Ein allfälliges Defizit würde der Bund übernehmen.
Nein-Lager vergrössert sich
Voraussetzung für die Einreichung der Olympia-Kandidatur ist, dass die Walliserinnen und Walliser am 10. Juni dem Kantonsbeitrag von 100 Millionen Franken für die Spiele zustimmen. Gegen die Kandidatur sprechen sich die Grünen, verschiedene Umweltschutzorganisationen, die SP Oberwallis und die SVP des Unterwallis aus (Nau berichtete).
Die Nein-Parole haben unterdessen auch die Unterwalliser Sozialdemokraten beschlossen. Sie sprachen sich in einer Konsultativabstimmung mit 68,5 Prozent gegen das Projekt aus.