Volksabstimmung für Sion 2026 wäre vom Zeitplan her unmöglich
Das Stimmvolk soll über die olympische Kandidatur Sion 2026 abstimmen können, sagt eine knappe Mehrheit des Nationalrats. Dann können man es grad so gut sein lassen, sagt das OK von Sion 2026: Die Zeit sei viel zu knapp bemessen.
In der Wandelhalle hat sie heute Augen gemacht gross wie olympische Ringe: Die Olympia-Kritikerin und SP-Nationalrätin Silva Semadeni. Sie strahlt, weil sie im Nationalrat ihren Vorstoss durchgebracht hat. Knapp zwar, aber dennoch (Nau berichtete). Den Vorstoss, der verlangt, dass das Stimmvolk über die Kandidatur Sion 2026 abstimmen soll. Der Olympia-Hype rund um Pyeongchang hat also den Nationalrat zu wenig beeindruckt (Nau berichtete).
Während Semadeni strahlt, sind die Olympia-Fans betrübt. Wenn es tatsächlich eine Volksabstimmung geben sollte, sei der Zeitplan nicht mehr einzuhalten (s. Video oben). Der olympische Einsendeschluss sei im Januar 2019, eine Volksabstimmung würde aber wohl erst im Juni 2019 stattfinden.
Viel Lobbying und Hoffnungsträger Ständerat
Aller Augen richten sich nun auf den Ständerat, der jetzt ebenfalls noch abstimmen muss. Aber erst in der nächsten Session. Gibt es dort dann ebenso viel Lobbying, wie Semadeni kurz vor der Abstimmung im Nationalrat erlebt hat?
Im Nau-Interview (s. unten) nimmt Semadeni Stellung zu den Vorwürfen der Befürworter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat fordert mit 92 zu 87 Stimmen bei 7 Enthaltungen eine Volksabstimmung über Sion 2026.
- Das wäre das Ende des Olympia-Projkts, weil der Zeitplan nicht eingehalten werden könne, sagen Befürworter.
- Freuen kann sich dagegen SP-Nationalrätin Silva Semadeni: Nur der Ständerat kann die Olympia-Kritikerin noch stoppen.