SRF Club Moderatorin Barbara Lüthi verärgert Homosexuelle
Gestern wurde im SRF Club die Anti-Rassismus-Strafnorm diskutiert. Allerdings, finden die Dachverbände der Schwulen und Lesben, nicht fundiert genug.
Das Wichtigste in Kürze
- Im SRF Club diskutiert Barbara Lüthi über die Anti-Rassismus-Strafnorm.
- Sie lud Vertreter und Gegner des Referendums ein, dazu zwei Betroffene.
- Wer fehlte, waren offizielle Vertreter der Schweizer Schwulen- und Lesbenverbände.
- Diese ärgern sich nun über Moderatorin Lüthi, der es nur «nur um Show» gehe.
Sollen Menschen bestraft werden können, wenn sie andere wegen ihrer sexuellen Orientierung beleidigen? Ja, finden National- und Ständerat. Sie wollen die Anti-Rassismus-Strafnorm auf die Diskriminierung von Homosexuellen ausweiten.
Anderer Meinung sind die Junge SVP und die Eidgenössisch Demokratische Union (EDU). Sie haben gegen das «Zensurgesetz», wie sie es nennen, das Referendum ergriffen.
Homosexuelle hässig auf SRF Club
Unter dem Titel «Voll schwul – was darf man noch sagen?» disktuiert SRF-Moderatorin Barbara Lüthi gestern im Club das Thema. Ihre Gäste: Samuel Kullmann, Sprecher der EDU, der das Referendum verteidigt.
Zudem die SP-Politiker Tamara Funiciello und Daniel Jositsch . Der Weltwoche-Redaktor Rico Bandle, Philosoph Philipp Tingler und Ex-Miss Dominique Rinderknecht. Rinderknecht und Tingler leben beide in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.
Homosexuell zu sein, reiche aber nicht aus, um fundiert über das Thema zu diskutieren, heisst es in den Sozialen Medien. Statt die Schweizer Lesben-Organisation (LOS) oder die Schwulen-Vereinigung Pink Cross einzuladen, habe man sich für eine Ex-Miss entschieden.
Persönliche Betroffenheit reiche nicht aus
«SRF geht es nur um Show, Inhalt ist Nebensache», twittert etwa Michel Rudin, Ko-Präsident von Pink Cross. Gegenüber dem «Blick» zeigt isch auch sein Kollege Roman Heggli frustriert. Man habe Lüthi im Vorfeld nämlich valable Kandidaten vorgeschlagen.
Aber «Barbara Lüthi sagte uns, sie brauche ein Gesicht, das Quote bringt.» Das sei «für eine gesellschaftspolitsche Sendung wie den ‹Club› sehr schade.»
Rinderknecht habe sich gut geschlagen. Allerdings verfüge sie nur über die Erfahrung aus ihrer eigenen Biografie. Fundiertes Wissen zum Thema Diskriminierung und Gewalt an Homosexuellen würden ihr fehlen.
Sympathieträger helfen einem Thema
Lüthi wehrte sich gegen die Vorwürfe. Man habe sich für Dominique Rinderknecht entschieden, weil diese bereits über Medienerfahrung verfüge. Zudem sei sie eine Sympathieträgerin.
Es gehe, so Lüthi, im Endeffekt darum «dass diese Anliegen in der Sendung vertreten sind. Nicht, dass der Verband vertreten ist. Zudem haben wir mit einem Einspieler der Haltung von Pink Cross Rechnung getragen.»