Touris sauer über Skipreise: Einheimische fahren in Zermatt billiger
Touristen ärgern sich über dynamische Skipass-Preise in Zermatt VS. Den Einheimischen kann das egal sein: Sie kriegen Verbilligungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zermatt Bergbahnen wollten die Ermässigung für die Einheimischen aufheben.
- Sie haben ihre Entscheidung revidiert und die Spezialtarife wieder eingeführt.
- Derweil ärgern sich Touristen über die dynamischen Preise.
- Ein Skipass kostet für Touris teils über 100 Franken am Tag.
Touristen haben in Zermatt VS teils keine Freude. Ein Skipass kann sie bis zu 102 Franken am Tag kosten. Den versprochenen Frühbucherrabatt vermissen einige (Nau.ch berichtete).
Für die Einheimischen spielt das keine Rolle. Denn: Sie erhalten beim Skipass einen schönen Rabatt.
Und das, obwohl die Bergbahnen ursprünglich die Verbilligungen für Einheimische aufheben wollten. Diese Pläne sind jedoch schon wieder gestrichen, wie sich jetzt herausstellt. Der Widerstand aus der Bevölkerung war offenbar zu gross.
Bergbahnen sagen nichts zum Grund für den Rückzieher
Die Nachricht über die geplante Streichung hatte bei den Bewohnern und Mitarbeitenden von Zermatt für Unruhe gesorgt. Doch jetzt hat das Unternehmen eine Kehrtwende vollzogen und die Spezialtarife «Einheimisch» seit dem 13. Januar 2024 wieder eingeführt, wie der «Walliser Bote» schreibt.
Wie viel billiger die Einheimischen nun Ski fahren? Ein grosses Geheimnis!
Auf Anfrage von Nau.ch wollten die Bergbahnen keine genauere Auskunft über den Betrag der Ermässigung geben.
Sie sagen nur: «Die Preise der einheimischen Tickets sind ebenfalls dem dynamischen Preismodell unterstellt. Dadurch können die Ermässigungen variieren.» Was das konkret bedeutet, will man nicht sagen.
Zermatt kennt dynamische Preise. Sie setzen sich aus Nachfrage, Anzahl Buchungen und Wetterprognose zusammen. Heisst: Bei schönem Wetter wollen mehr Menschen Ski fahren, also sind die Tickets teurer.
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Trotzdem: Es bleibt unklar, warum genau das Unternehmen zunächst die Abschaffung der vergünstigten Preise ins Auge gefasst hatte. Auch eine Begründung für den Rückzieher gibt es nicht. Sprecher Marc Lagger sagte dem «Walliser Boten» lediglich, dass keine weiteren Fragen zu diesem Thema beantwortet werden würden.
Widerstand aus der lokalen Gemeinschaft zeigte Wirkung
Es ist jedoch offensichtlich, dass der Widerstand der lokalen Gemeinschaft eine Rolle gespielt hat. So hatte sich zum Beispiel der Hotelier Verein Zermatt gegen die geplante Preiserhöhung ausgesprochen.
«Wir haben den Zermatt Bergbahnen gegenüber unser Bedauern geäussert, jedoch keinen Druck ausgeübt. Wir suchten das Gespräch und es kam zu einem Austausch», sagt Florian Julen, Präsident des Hotelier Vereins.
«Für die Zermatter Arbeiter, die sich kein Saisonabo leisten können, wäre die vorgesehene Preiserhöhung der Tageskarten nicht gut gewesen. Die Verantwortlichen der Zermatt Bergbahnen sahen dies letztlich auch ein und kehrten schliesslich zur alten Lösung zurück.»