Ukraine Krieg: Russischer Bub hilft geflüchtetem Mädchen in Schule

Zahlreiche Familien sind aus dem Ukraine-Krieg in die Schweiz geflüchtet. In Walchwil ZG hilft ein russischer Junge einem Mädchen (11) nun bei der Integration.

Ein Mädchen ist wegen dem Ukraine-Krieg in die Schweiz geflüchtet. Ein Junge aus Russland hilft ihr in der Schule bei der Integration (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinder aus der Ukraine besuchen nach ihrer Flucht oft eine Schweizer Schule.
  • Die Integration ist aufgrund von sprachlichen Hindernissen nicht immer einfach.
  • In Walchwil ZG hilft ein russischer Bub einem ukrainischen Mädchen bei der Kommunikation.

Die Integration von geflüchteten Kindern stellt Schweizer Schulen vor Herausforderungen. Oftmals gibt es Sprachbarrieren, da die ukrainischen Kinder meistens kaum oder gar kein Deutsch sprechen.

Dass es aber durchaus funktionieren kann, betroffene Schüler zu integrieren, zeigt ein herziges Beispiel aus Walchwil ZG. In der Seegemeinde hat man bereits Erfahrung mit fremdsprachigen Kindern – sie hat einen hohen Anteil an Expat-Familien.

Die Schulanlage Walchwil mit Aussicht auf die Kirche. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

So erzählt Beat Schäli, Rektor der Schule Walchwil, gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Es kommt ab und zu vor, dass ein Kind an unsere Schule kommt und noch kein Wort Deutsch spricht.» Die Lehrer seien sich daher gewohnt, flexibel und offen solchen Schülern gegenüber zu sein.

Russische Teenies nehmen Mitschüler aus Ukraine-Krieg gut auf

Ein elfjähriges Mädchen war das erste, welches aus dem Ukraine-Krieg nach Walchwil flüchtete und einer Klasse zugeteilt werden musste. Sofort habe sich laut Schäli eine Lehrerin gemeldet, die das Kind aufnehmen wollte. Man habe mit der Klasse gesprochen, die sich sehr interessiert zeigte und viele Fragen zum künftigen Gspänli hatte. Einige hätten sich auch an ihren Schulbeginn zurückerinnert, als sie wie die kleine Ukrainerin selbst noch kein Deutsch sprachen.

Besonders schön: «Ein russischer Junge bot an, ihr bei der Sprachbarriere zu helfen. Man spürte vorwiegend Freude und Neugierde», erzählt Schäli. Seit etwas mehr als zwei Wochen besucht das Mädchen die Schule und sie sei sehr gut aufgenommen und integriert worden.

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Auch ein weiterer aus dem Ukraine-Krieg geflüchteter Jugendlicher sei kurz darauf in der Oberstufe eingeschult worden. In der Klasse habe es einige russische Jugendliche gehabt, die ebenfalls sehr positiv reagiert hätten: «Er konnte sich den Sitzplatz im Klassenzimmer sogar aussuchen, weil ihm so viele Jugendliche einen Sitz neben sich anboten.»