Ukraine Krieg: Schulen suchen bereits nach ukrainischen Lehrern
In den Kantonen hat die Einschulung von Kindern, die wegen dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, bereits begonnen. Jetzt sollen ukrainische Lehrer helfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Kantone haben bereits Kinder aus der Ukraine in die Schule aufgenommen.
- Wegen der sprachlichen Hindernisse werden zusätzliche Deutschlektionen angeboten.
- Zudem suchen die Schulen Unterstützung bei deutschsprachigen Ukrainern.
Seit der Ukraine-Krieg begonnen hat, sind mehr als 11'000 Menschen aus der Ukraine in die Schweiz geflüchtet. Schätzungen zufolge dürfte diese Zahl in den kommenden Wochen deutlich ansteigen: Bis zu 60'000 Ukrainer werden hierzulande erwartet.
Für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine hat der Bundesrat bereits den Schutzstatus S aktiviert. Dieser ermöglicht es ihnen, in der Schweiz zu leben, ohne das Asylsystem durchlaufen zu müssen.
Nebst einer raschen Integration in den Arbeitsmarkt profitieren auch alle schulpflichtigen Kinder von der unbürokratischen Lösung. Sie können so rasch wie möglich eingeschult und in den Unterricht integriert werden.
Ukrainer sollen Schweizer Schulen entlasten
Die meisten Kantone haben mit der Aufnahme von Schulkindern aus der Ukraine bereits begonnen. Wie Nau.ch von Basel-Stadt, Bern, Luzern und Zürich weiss, wurden erste ukrainische Kinder bereits eingeschult.
Auf Anfrage heisst es bei den vier Bildungsdirektionen, dass die Zahl von neuen Schulkindern im Moment aber noch überschaubar sei. «Die Einschulung läuft hierzu ziemlich reibungslos und in den bekannten Abläufen», so die Einschätzung in Basel-Stadt. Auch im Kanton Zürich seien «für die Schulen keine wesentlichen Anpassungen notwendig».
Allerdings bestätigen drei der vier Kantone, dass aktuell eine gezielte Rekrutierung von ukrainischen Lehrern in Betracht gezogen wird: In Bern, Luzern und Zürich sei man derzeit vor allem auf der Suche nach Lehrpersonen, die Deutsch unterrichten können.
Auch freiwillige Einsätze seien zur Entlastung der Schulen hilfreich: «In der Schule sind je nach Qualifikation verschiedene Einsätze denkbar. Insbesondere auch Einsätze im Sinne von Schulassistenzen und in der Betreuung», erklärt die Zürcher Bildungsdirektion.
Zusätzliche Lektionen für Kinder aus dem Ukraine-Krieg
Einig sind sich die Kantone auch bei der Integration der neuen Schüler: Die Kinder sollen trotz der sprachlichen Hindernisse von Beginn weg in eine Regelklasse der Gemeindeschule aufgenommen werden.
Die ukrainischen Schüler würden aber zusätzlich mit Unterricht in Deutsch als Zweitsprache gefördert. «So sollen sie möglichst bald dem Unterricht in den Regelklassen folgen können», heisst es bei der Volksschulbildung des Kantons Luzern.
Je nach Anzahl der eintreffenden Kinder seien auch spezielle Aufnahmeklassen für die Kinder aus dem Ukraine-Krieg möglich. Nebst dem Kanton Luzern setzen auch Bern und Zürich auf solche Lösungen, falls diese dann überhaupt notwendig sind.