Wetter: Regen der nächsten Tage kann Trockenheit «entschärfen»

Diesen Winter gab's bisher kaum Niederschlag. Die Pegel sind tief, die Böden trocken, Schnee liegt viel zu wenig. Nun ist Regen angesagt – doch was bringt er?

Die Sandbank beim Thunersee zeigt: Es ist trocken in der Schweiz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Flüsse wie Aare, Reuss und Rhein weisen tiefe Wassermengen auf.
  • Dies ist eine Folge der niederschlagsarmen Wintermonate.
  • Nun ist endlich Regen in Sicht. Doch bringt er genug Entlastung?

Das Jahr 2022 war sehr trocken in der Schweiz. Bis im Dezember konnten sich dann die Wasserstände der Flüsse und Seen sowie das Grundwasser grösstenteils wieder erholen. Doch nun droht die nächste Dürre.

Denn die Wintermonate waren überdurchschnittlich trocken. «Aktuell sind die Schneemengen in der ganzen Schweiz und in allen Höhenlagen historisch niedrig. Es liegt nur rund ein Drittel der üblichen Schneemenge», erklärt Michèle Oberhänsli, Hydrologin beim Bundesamt für Umwelt, auf Anfrage.

Auch die grösseren Flüsse wie Aare, Reuss und Hochrhein weisen gemäss Oberhänsli tiefe Wassermengen auf. Doch jetzt ist endlich Regen in Sicht.

Ab Mittwoch erreichen immer wieder Niederschlagsfronten die Schweiz. Vor allem am Mittwoch sowie in der Nacht auf Samstag und am Wochenende zeichnen sich zum Teil kräftigere Niederschläge ab. Doch haben diese überhaupt eine Auswirkung auf die vorherrschende Trockenheit?

«Hydrologisch betrachtet wird der Niederschlag der kommenden Tage und Wochen die Situation entschärfen und entlasten», erklärt Michèle Oberhänsli.

Insbesondere auf der Alpennordseite werde der Regen zu einer leichten Entspannung der aktuellen Trockenheitssituation führen. «Die Böden werden viel Wasser aufnehmen. Aber auch die Wasserstände der Flüsse auf der Alpennordseite werden leicht ansteigen.»

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Interessant zu beobachten seien sicher auch die möglichen Auswirkungen des Niederschlags auf die Vegetation und das Grundwasser. «Und inwiefern sich die Schneedecke in den grossen Höhen noch aufbauen kann», so die Hydrologin.

Im Süden bleibt's trocken

Auch Geraldine Zollinger von MeteoNews geht davon aus, dass die Trockenheit im Norden bis nächste Woche «deutlich gemindert werden kann». Unsicherheiten gibt es jedoch noch in Bezug auf die genauen Niederschlagssummen. Bei diesen gehen die Wettermodelle gemäss Zollinger noch auseinander.

Klar ist jedoch bereits, dass der Süden quasi leer ausgeht. «Dort gibt es diese Woche – wenn überhaupt – nur sehr wenig Regen. Dadurch bleibt die Trockenheit weiterhin ein Thema, die Waldbrandgefahr dürfte erheblich bleiben.»