Unser Halleluja-Kolumnist sagt «Tschüss und Gottes Segen!»
Unser Kolumnist Sam Urech verabschiedet sich mit seinem letzten «Wort zum Freitag». Nau.ch erarbeitet ein Konzept für die Nachfolge.
Das Wichtigste in Kürze
- Sam Urech war seit dem 24. Januar 2020 Halleluja-Kolumnist auf Nau.ch.
- Nau.ch arbeitet an einem Konzept für die Nachfolge.
Vor zwei Jahren ging meine erste Halleluja-Kolumne online – und stellte mein Leben auf den Kopf.
Es folgten 105 Kolumnen, unzählige Gespräche, viele neue Kontakte, Einladungen, Kritik, Bedrohungen, Lob, Zuspruch.
Es war aufregend. Herzlichen Dank, wenn Sie ein Teil davon waren.
Von Christen verletzt
Zum Abschluss möchte ich heute noch ein Thema aufgreifen, dem ich in den vergangenen zwei Jahren leider oft begegnet bin.
Immer wieder haben mir Menschen geschrieben, sie hätten mal an Gott geglaubt, aber dann wurden sie so stark von Christen enttäuscht, dass sie Jesus den Rücken zukehrten.
Das macht mich traurig, weil ich sehr gut nachvollziehen kann, wie schmerzhaft es ist, wenn sich Christen, die es doch eigentlich besser wissen sollten, schrecklich verhalten.
Eine eiternde Wunde
Ich kenne das aus meinem eigenen Leben. Bei mir war es so: Auch wenn es Menschen waren, die mich schädigten, wurde ich doch wütend auf Gott. Denn es waren ja schliesslich seine Nachfolger.
Und sofort klagte ich Gott an. Mitten auf einem Feld redete ich eines Tages vor mich hin, ohne wirklich so richtig daran zu glauben, dass da jemand zuhört.
Verbitterung, Wut, Angst – alles kam hoch und ich hörte nicht auf, Jesus anzugreifen. Ich fühlte mich an wie eine Wunde, die Eiter spritzte.
Bis dahin keine Ahnung
Als alles draussen war, wurde ich überrascht. Da war kein Zorn, keine Rechtfertigung, keine Gegenanklage: Ich spürte nur Liebe, die mich von Kopf bis Fuss erfasste.
Ich fühlte Freiheit, zum Greifen nahe. Ich realisierte, dass ich bis dahin so wenig Ahnung von Jesus hatte und gleichzeitig so grosses Verlangen danach, mehr von ihm zu erfahren.
Es war nicht so, dass alle meine Verletzungen oder Ängste sogleich abfielen. Auch lösten sich nicht sofort alle zwischenmenschlichen Probleme in Luft auf.
Hoffnung, keine Leistung
Aber plötzlich war mein Leben von unendlicher Liebe umhüllt. Das fühlte sich an wie Flügel, die mich aus meiner Trostlosigkeit trugen.
Am Anfang dieser göttlichen Begegnung stand nicht meine Leistung, sondern die Hoffnung, dass es Jesus überhaupt geben möge und dass er anders sei, als ich dachte.
Ja, er ist anders, als ich dachte. Davon möchte ich mein Leben lang erzählen. Und hoffe, Sie erleben eines Tages auch, wie Ihnen Jesus begegnet.
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Zum Autor:
Sam Urech ist 37-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam ist selbständiger Kommunikationsberater.
Er liebt seine Familie, den EHC Wetzikon, den FC Carl Zeiss Jena, Darts und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt in unregelmässigen Abständen Kolumnen zu christlichen Themen.