ÖV Branche wünscht sich für die SBB mehr Steuergelder
Vor 20 Jahren wurde die SBB durch die Bahnreform zu einer freieren Aktiengesellschaft. Doch der ÖV-Verband wünscht sich noch mehr Geld und damit mehr Spielraum.
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Nau - Ueli Stückelberger, Direktor des ÖV-Verbands, wünscht sich mehr Geld für die SBB und andere Bahnunternehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hat vor 20 Jahren die erste grosse Bahnreform durchgeführt.
- Seither ist die SBB eine Aktiengesellschaft, erhält jährlich jedoch rund 3,5 Milliarden.
- Diese Subventionen sind dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV) zu wenig.
«Wir kriegen sehr viel öffentliches Geld», betont SBB-Chef Andreas Meyer gerne. So auch diese Woche am Symposium zu «20 Jahre Bahnreform» mit wichtigen Vertretern von Bund und Bahnbranche.
3,5 Milliarden öffentliches Geld erhielten die Schweizerischen Bundesbahnen im vergangenen Jahr. Geht es nach dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV), dürfte es ruhig mehr sein.
Klimastrategie umsetzen
Zwar sieht VöV-Direktor Ueli Stückelberger die Bahnreform rückblickend als Erfolg. Die grösste Herausforderung sei nun jedoch, in den nächsten 20 Jahren «die ganze Klimastrategie umzusetzen». Der ÖV sei nicht Teil des Problems, sondern: «Teil der Lösung.»
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Nau - VöV-Direktor Ueli Stückelberger über den Erfolg und die Herausforderungen nach 20 Jahren Bahnreform.
Das Schienennetz müsse ausgebaut werden, um sowohl im nationalen, wie auch grenzüberschreitenden Bahnverkehr mehr Züge anzubieten. Auch soll laut Verbandsdirektor das Fliegen teurer werden, damit «die Bahn für europäische Städte konkurrenzfähig ist».
Mehr Steuergelder für SBB & Co. führen zu mehr Innovation
Stückelberger wünscht sich für die SBB und auch alle anderen Bahnunternehmen «mehr Spielraum». Im Endeffekt: «Mehr unternehmerische Freiheit und dafür braucht man Geld.» In einem subventionierten Markt sei dies zwar ein Spagat, aber sehr wertvoll.
Herkommen soll das Geld von «Bund und Kantone». Keine riesigen Beträge, sondern: «Eine kleine Manövriermasse, damit man innovativ sein kann.» Liegt dies mit 3,5 Milliarden Franken nicht drin? Doch, sagt SBB-Chef Meyer selber.
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Nau - Braucht die SBB mehr unternehmerische Freiheit? SBB-Chef Andreas Meyer im Interview.
Für die SBB sei es wichtig, «dass die Spielräume bleiben». Gerade in den letzten Jahren habe der Bund mehr Platz für Innovation geschaffen. Vor nicht allzu langer Zeit habe ein Bundesamt für Verkehr noch gesagt: «No Money for Dreamers.»
Doch ein teureres GA?
Einig sind sich SBB und ÖV-Verband jedoch darin, dass die Kunden letztendlich das Angebot interessiere. An dieses stellt Stückelberger folgende Anforderungen: «Ist es gut, hat es viele Züge, sind sie sauber und pünktlich?»
Auf der anderen Seite spiele natürlich der Preis eine grosse Rolle. «Wir sind im Einzelticket zu teuer. Wir wollen neue Kunden, und bezahlbar bleiben», so der VöV-Direktor. Darum betonte auch SBB-Chef Meyer, man wolle langfristig günstiger werden.
Doch um neue, günstigere Angebote zu schaffen, brauche es womöglich auch Ausgleichsmassnahmen, kontert Stückelberger. Beispielsweise, «dass das GA ein paar Prozente teurer wird».