Auto-Manager Bob Lutz prophezeit das Ende von Tesla
Der gebürtige Zürcher Bob Lutz war in Top-Positionen bei Ford, GM und Chrysler. Für Tesla hat er wenig Hoffnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Bob Lutz ist das Schicksal von Tesla besiegelt.
- Die Manager-Legende glaubt, dass sich E-Mobilität durchsetzen wird.
Wenn sich jemand mit Autos auskennt, dann Bob Lutz (87). Er war Top-Manager bei allen drei grossen amerikanischen Autokonzernen: General Motors, Ford und Chrysler.
Lutz spricht gerne Klartext. So auch im jüngsten Interview mit der «Handelszeitung». Darin bezeichnet er den Tesla-Chef Elon Musk als Genie.
«Doch wie viele sehr intelligente Menschen weiss er nicht, was er nicht weiss. Er weiss nicht, wie ein Autokonzern geführt werden muss», erklärt Lutz. Musk höre nicht auf Leute, die sich auskennen.
«Schicksal von Tesla ist besiegelt»
Für den Mann, der fünfzig Jahre lang die Autobranche geprägt hat, ist der Fall klar: «Das Schicksal von Tesla ist besiegelt. Die Situation ist fast hoffnungslos angesichts der Verluste, die sie derzeit schreiben.» Allein im ersten Quartal 2019 betrug das Minus rund 700 Millionen Dollar.
Probleme sieht Lutz im Portfolio des E-Auto-Pioniers. «Das Model S ist mittlerweile zehn Jahre alt, auch hier verlaufen die Verkäufe schleppend. Das gleiche Bild zeigt sich beim Model X, der SUV mit den Flügeltüren – das ist ohnehin ein hässliches Fahrzeug.»
Lutz glaubt, dass Tesla vermehrt mit den globalen Autokonzernen kämpfen werde. In einem Jahr habe jeder eine eigene E-Flotte. «Diese Autos werden genauso gut oder sogar besser sein als die von Tesla.»
Für gebürtigen Zürcher ist trotzdem klar: «Ich bin überzeugt von der Elektrifizierung. Der Elektromotor wird sich in der Industrie durchsetzen.»